Wo sich einst Adlige zum Stelldichein nach der Jagd trafen und im schönen Landschaftsgarten Gäste wie Matthias Claudius, Friedrich Gottlieb Klopstock und Wilhelm von Humboldt spazieren gingen, Hotelgäste im fürstlichen Ambiente übernachteten, Hochzeiten gefeiert wurden, werden künftig 2023 in einer privaten Akutklinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Sportpsychiatrie bis zu 84 Patienten stationär behandelt. Seit auf dem Gelände im 13. Jahrhundert eine Wasserburg errichtet wurde, erfährt Schloss Tremsbüttel im Laufe der Jahrhunderte eine wechselvolle Geschichte mit unterschiedlichen Besitzern und Verwendungszwecken. Seit vielen Jahren beherbergte das Herrenhaus ein Hotel, künftig finden hier erkrankte Menschen Genesung.
Nachdem der Betrieb des ehemaligen Grandhotels im Juni 2020 geschlossen wurde, gingen Gebäude und Gelände an die Wohninvest Holding GmbH über, die sie an die BühlerHealthCare AG für den Klinikbetrieb innerhalb der Libermenta Gruppe verpachtet. Nach den Kliniken Schloss Gracht bei Köln und Schloss Freudental bei Stuttgart geht damit der dritte Libermenta Standort in Betrieb. „Wir sind aktuell noch dabei, dem Schloss wieder Leben einzuhauchen, freuen uns aber darauf, unsere Philosophie und therapeutischen Angebote bald auch den Patienten zugutekommen zu lassen. Das Therapieerlebnis ist in unserer Klinik etwas Besonderes – und einmalig in der Region“, sagt Silke Reichmann, Geschäftsführerin der Libermenta Kliniken und Vorstandsmitglied der BühlerHealthCare AG.
Das Behandlungsspektrum reicht von affektiven Erkrankungen wie Depressionen über Stressfolgeerkrankungen-, Belastungs- und Angststörungen bis hin zu Persönlichkeitsstörungen und Psychosomatischen Krankheiten. Auch psychische Erkrankungen, die von Suchterkrankungen oder psychotischen Symptomen begleitet werden, können unter bestimmten Umständen in Tremsbüttel behandelt werden. Die Aufnahmen können geplant oder akut erfolgen. Eine Notaufnahme oder eine geschützte Station wird es auf Schloss Tremsbüttel nicht geben.
Die Psychotherapie steht in den Libermenta Kliniken im Zentrum des ganzheitlichen Behandlungsansatzes. Ergänzt werden die psychotherapeutischen Verfahren durch weitere evidenzbasierte Methoden der Sport-, Bewegungs-, Ernährungs-, Körper-, Kunst-, Musik- und Pharmakotherapie. „Der Fokus der Behandlung liegt auf den individuellen Bedürfnissen unserer Patienten und auf der Entwicklung und Umsetzung innovativer, wirksamer und evidenzbasierter Behandlungsformen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern auf höchstem medizinischem Niveau und die wissenschaftliche Begleitung durch die spezifischen Fachbereiche der Universitäten sind zudem fester Bestandteil des Gesamtkonzepts“, betonen Prof. Dr. Anne Karow, Prof. Dr. Aglaja Stirn und Prof. Dr. Matthias Lemke, das Leitungsteam der Klinik.