Botschafter des Westbalkans sehen großes Wirtschaftspotenzial bei EU-Beitritt

Botschafter des Westbalkans sehen großes Wirtschaftspotenzial bei EU-Beitritt

Hamburg, 20. April 2024. Mehrere Botschafter des Westbalkans drängen auf eine schnelle EU-Mitgliedschaft ihrer Staaten. Sie sehen vor allem große Chancen für eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den südosteuropäischen Ländern und der Europäischen Union. Unter der Schirmherrschaft des Bürgerschaftsabgeordneten Sami Musa (FDP) und des Bezirksverbands Eimsbüttel der Freien Demokraten fand Anfang April vor rund 150 Gästen eine Podiumsdiskussion mit hochrangigen diplomatischen Vertretern aus dem Westbalkan in Hamburg statt.

Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage, wie es weitergehen soll mit dem möglichen EU-Beitritt der Länder der Region. Die Experten lieferten dabei ihre Einschätzungen zu der Thematik und betonten auch die Enttäuschung in der Bevölkerung ihrer Länder über den langwierigen Prozess. Unter den Teilnehmern waren Ylber Sela (Botschafter von Nordmazedonien), Valentin Abel (Mitglied des Deutschen Bundestages), Svenja Hahn (Mitglied des Europäischen Parlaments), Dr. Faruk Ajeti (Botschafter des Kosovo,), Adia Sakiqi (Botschafterin Albaniens) und Bahri Cani (Deutsche Welle).


In ihren Statements betonten die Botschafter des Westbalkans die Dringlichkeit der Integration in die Europäische Union. Ylber Sela warnte vor einem zunehmenden Einfluss von China und Russland in der Region, sollte die EU ihre Bemühungen nicht verstärken. Svenja Hahn unterstrich die Bedeutung eines Umdenkens innerhalb der EU, um die geopolitischen Interessen effektiver zu vertreten. Sie betonte, dass eine Mitgliedschaft nicht nur Chancen für die Beitrittskandidaten mit sich bringen würden, sondern auch für die EU selbst: Beispielsweise bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels durch das Potenzial gut ausgebildeter Menschen aus den Ländern des Westbalkans. Valentin Abel begrüßte die aktuellen Fortschritte in den Beitrittsverhandlungen, mahnte jedoch gleichzeitig an, dass noch Herausforderungen wie Korruption und ethnische Konflikte in der Region angegangen werden müssen.


Unter allen Beteiligten herrschte Einigkeit, dass bei einem Beitritt die Vorteile für beide Seiten, EU wie Westbalkan, deutlich überwiegen. Hamburg als Handelsmetropole mit einer großen Community aus den Staaten der südosteuropäischen Beitrittskandidaten kann hier eine wichtige Rolle spielen.

MS

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