BSH-Wrackfund

Sensationeller Fund in der Ostsee

BSH findet Wrack der "Friedrich-Franz II" in der Kadetrinne

Hamburg, 25. November 2020 . Das Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff (VWFS) DENEB des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat das Wrack des Schaufelraddampfers FRIEDRICH FRANZ II in der Kadetrinne der Ostsee gefunden. Der Rumpf des bereits 1849 gesunkenen, 40 Meter langen Schiffs ist vollständig erhalten. Der Fund gilt als archäologisch wertvoll.   


Möglich wurde der Fund durch die gute Zusammenarbeit verschiedener Stellen: Bei der Vermessung der Kadetrinne kooperiert das BSH eng mit dem dänischen hydrographischen Dienst. Die Dänen haben das Wrack erstmalig im Rahmen der Vermessung entdeckt und teilten dem BSH die Position eines bis dahin unbekannten Unterwasserhindernisses mit, ohne absehen zu können, um was es sich handelte. Sichtbar war zunächst nur eine Erhebung am Meeresboden. Die Kursangaben in den historischen Akten im Stadtarchiv Wismar, die die Geschichte des Schiffs dokumentieren, vermuteten,  dass es sich um den am 22.07.1849 gesunkenen Schaufelraddampfer FRIEDRICH FRANZ II handeln könnte.


Das Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff (VWFS) DENEB des BSH untersuchte die Position am 29.09.2020. Die Untersuchung mit Fächerecholot, Tauchgängen und ROV-Einsätzen identifizierte das Wrack schließlich eindeutig als Raddampfer. Es liegt in ca. 27 Meter Wassertiefe und ist in gut erhaltenem Zustand. Die Fragmente der Schaufelräder, des Schornsteins und der Antrieb sind deutlich auszumachen. Wegen der besonderen archäologischen Bedeutung des Wracks unterrichtete das BSH die Landesarchäologie im Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern über den Fund. Eine umfangreiche photogrammetrische Dokumentation des Wracks, um den Zustand zu erfassen und ein Modell zu erstellen, ist dort in Vorbereitung.


Die FRIEDRICH FRANZ II besaß nicht nur eine zu ihrer Zeit neue Art von Dampfmaschine. Sie war auch eines der ersten Schiffe, die ganz aus Eisen gebaut wurden. Bereits auf ihrer ersten Fahrt nach Kopenhagen in der Nacht des 22. Juli 1849 kollidierte sie mit dem Schaufelraddampfer LÜBECK und sank in Folge der Kollision. Red. NW 


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