Digitalisierung Deutschland Rang 3

Ranking zum Potenzial für Digitalisierung:

USA klarer Sieger, Deutschland rutscht auf Rang 3   

Hamburg, 15. April 2021 –  Verschläft Deutschland die Digitalisierung? Dieser Eindruck drängt sich auf, glaubt man den Medien, die immer mal wieder ein Bild zeichnen, Deutschland würde den internationalen Anschluss der Transformation verlieren. Doch stimmt das? Jetzt belegt der Euler Hermes Enabling Digitalization Index 2020 (EDI): Die USA, Dänemark und Deutschland belegen erneut die ersten drei Plätze. Deutschland hat allerdings im Vergleich zu den Vorjahren an Boden verloren und ist von Platz zwei auf Platz drei abgerutscht, mit einem stark aufholenden China im Nacken.

 

Der Index bewertet dabei nicht allein den Status Quo der Digitalisierung in 115 Ländern, sondern auch das Potenzial für eine Digitalisierung anhand von fünf Komponenten: Regulierung, Wissen, Konnektivität, Infrastruktur und Größe. Der EDI misst also die Fähigkeit – und Agilität – von Ländern, digitalen Unternehmen zu helfen, zu florieren sowie traditionelle Unternehmen zu unterstützen, digitale Chancen zu nutzen.

 

„Die Digitalisierung wirkt – wenig überraschend – bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie als Puffer“, sagt Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Die Studie hat ergeben, dass die Spitzenreiter des ‚Enabling Digitalization Index‘ bisher wirtschaftlich besser durch die Covid-19-Pandemie gekommen sind als diejenigen Länder, die beim Potenzial für die Digitalisierung hinterherhinken.“

 

Einsame Spitze: USA haben klar die Nase vorn

Die USA liegen aufgrund ihres erstklassigen Wissens-Ökosystems, der Größe des Marktes und der günstigen regulatorischen Rahmenbedingungen mit Abstand an der Spitze. Der Konnektivitätswert des Landes ist bis Ende 2019 um +1,8 Punkte gestiegen, nach einem Anstieg um +5,1 Punkte im Jahr 2018.

 

„Deutschland punktet hingegen mit dem besten Wissens-Ökosystem und der besten logistischen Infrastruktur“, sagt Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

 

Bei der Regulierung und der Marktgröße konnten die Deutschen sich leicht verbessern, allerdings ist die Konnektivitätsqualität im Vergleich zur restlichen Welt gesunken – trotz des anhaltenden Aufwärtstrends bei der Anzahl der sicheren Server. Das ist zurückzuführen auf weniger Mobilfunkanschlüsse pro 100 Einwohner sowie einen leicht rückläufigen Anteil an Internetnutzern Ende 2019.

 

Deutschland lässt Potenziale ungenutzt – China holt rasant auf und zeigt, wie es geht „Deutschland hat viel Potenzial – lässt aber weiterhin Teile davon ungenutzt“, sagt Van het Hof. „China hingegen hat anschaulich gezeigt, wie Potenziale äußerst effizient genutzt werden können: Das Land hat sich in den drei Jahren vor der Pandemie von Platz 17 auf Platz 4 katapultiert und sitzt Deutschland bereits im Nacken. Auch wenn die Digitalisierung hierzulande durch die Covid-19-Pandemie einen Schub erhalten hat, müssen die die Deutschen sehen, dass sie nicht ins Hintertreffen geraten. Jetzt ist es an der Zeit, dafür die Weichen zu stellen – bei den Rahmenbedingungen ebenso wie bei Investitionen und der praktischen Umsetzung in den Unternehmen. Dies ist ein entscheidender Erfolgsfaktor, gerade in der Krise.“
 
Klein, aber oho: Dänemark zeigt den großen Staaten, wo es lang geht

Ein weiteres Land, das vormacht, wie es geht, ist Dänemark. Die Skandinavier begannen das Jahr 2020 als bester Performer in Sachen Konnektivitätsqualität. In der Tat hat es nach einer Verdreifachung der Anzahl sicherer Server im Jahr 2018 diese noch einmal mehr als verdoppelt und erreicht damit eine höhere Anzahl als China und Kanada und nahe an der von Frankreich – bei einer Bevölkerung von nur 6 Millionen Menschen. NW

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