Green Bond

Hamburger Hochbahn AG

Mobilitätswende: Green Bond für Klimaneutralität

Erster grüner Infrastrukturbond eines deutschen Verkehrsunternehmens

Hamburg, 19.02.2020 - Hamburgs Busse und Bahnen sollen bis 2030 klimaneutral sein. Die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) geht daher neue Wege, um nachhaltige Verkehrsprojekte zu finanzieren.“. Mit dieser Unternehmensanleihe „Green Bond“ beschafft sich die Hochbahn 500 Millionen Euro auf dem „grünen“ Kapitalmarkt von institutionellen Anlegern. Damit können wichtige Verkehrsprojekte für die Mobilitätswende und ein klimaneutrales Hamburg finanziert werden. 


Die Anleihe war mehr als 6-fach überzeichnet. Sie hat eine Laufzeit von 10 Jahren und wird mit 0,231 Prozent verzinst (Mid-Swap plus 27 Basispunkte). Die Platzierung erfolgte am Börsenplatz Luxemburg mit der Unterstützung eines Bankenkonsortiums aus BNP Paribas, Commerzbank und Credit Agricole.


Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende  und Aufsichtsratsvorsitzender der Hochbahn: „Wir wollen die Mobilitätswende weiter massiv vorantreiben. Für beides brauchen wir kräftige Investitionen. Hier werden die 500 Millionen Euro über die Unternehmensanleihe der Hochbahn einen sehr wesentlichen Beitrag leisten. Dieses Geld wird ausschließlich in ‚grüne‘ Projekte fließen, beispielsweise in 50 neue DT5-Züge, 160 moderne E-Busse oder auch die Instandsetzung der U3.“


Bereits im Koalitionsvertrag hat sich der Senat darauf verständigt mit nachhaltigen Finanzierungen neue Potentiale zu heben und neue Finanzierungswege für Zukunftsvorhaben aufzuzeigen. Andreas Dressel, Hamburgs Finanzsenator: „Nach dem gut platzierten Social Bond unserer Förderbank IFB über 250 Mio. Euro in 2019 ist die jetzt getätigte Green Bond Emission der Hochbahn über 500 Mio. Euro ein Riesenerfolg für die Stadt. Während andere noch von Nachhaltigkeit im Finanzwesen reden, setzen wir es ganz konkret in die Tat um.“


Der erfolgreichen Platzierung des Green Bond vorausgegangen war neben einem erstklassigen Finanzrating (AAA durch Fitch sowohl für das Unternehmen wie auch für die Anleihe selbst) vor allem eine herausragende Bewertung der Nachhaltigkeitsstrategie der Hochbahn. Grundlage hierfür ist ein Green Bond Framework (Rahmenwerk), in dem die Nachhaltigkeitsziele und Verpflichtungen der Hochbahn hinterlegt sind und das den internationalen Standards der ICMA (International Capital Market Association) entspricht. Das Urteil der renommierten und unabhängigen norwegischen Agentur Cicero als Second Party Opinion war eindeutig: Das Rahmenwerk wurde mit „Dark Green“, die nachhaltige Unternehmensführung mit „Excellent“ bewertet – in beiden Fällen die bestmögliche Bewertung.


Die 500 Millionen Euro werden – entsprechend der festgelegten Green-Bond-Regeln – ausschließlich in nachhaltige Projekte investiert: 


Rund 70 Prozent der Mittel sind für den U-Bahn-Bereich vorgesehen. Hier werden unter anderem 50 weitere U-Bahn-Fahrzeuge vom Typ DT5 angeschafft, die Sanierung der historischen Ringlinie im Innenstadtbereich und  das Großprojekt U1-Alstertal im kommenden Jahr umgesetzt. Gleichzeitig steht der Bau weiterer Werkstätten an, die für die wachsende Fahrzeugflotte erforderlich sind. 


Auf den Busbereich entfallen rund 20 Prozent des Anleihevolumens. Hier werden in den kommenden Jahren mehr als 160 emissionsfreie Busse angeschafft, Betriebshöfe werden für den E-Bus-Einsatz elektrifiziert oder komplett neugebaut (z.B. der erste rein elektrische Busbetriebshof Meiendorf) sowie neue Werkstätten für die größer werdende Flotte errichtet. 


Etwa 10 Prozent der Summe fließen in den Bereich Service. Hierunter fallen die Erneuerung und Modernisierung von U-Bahn-Haltestellen, die Ausstattung mit Self-Service-Terminals, Modernisierung der Servicestellen und der Ausbau von hvv switch.


Im Rahmen des Klimaplans der Freien und Hanestadt Hamburg muss der Verkehrssektor 1,4 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Knapp die Hälfte soll durch den Hamburg-Takt erreicht werden. Die mit dem Green Bond finanzierten Projekte sind Bestandteil des Hamburg-Taktes, der eine Verlagerung der Mobilität vom eigenen Pkw hin zum ÖPNV zum Ziel hat. Bis 2030 soll der Anteil der Wege, der mit Bus und Bahn zurückgelegt wird, von derzeit 22 Prozent auf dann 30 Prozent steigen und damit wesentlich zum angestrebten Ziel der Klimaneutralität beitragen. Red. NW 


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