Neue Elektro-Autofaehre-Travemünde

Erstes neues Schiff entsteht im maritimen Gewerbepark Stralsund

Ostseestaal/Ampereship legt Elektro-Autofähre für Lübeck auf Kiel

Stralsund, November 2022 – Auf dem Gelände des Maritimen Industrie- und Gewerbeparks Volkswerft in Stralsund wird derzeit ein neues Schiff gebaut. In der großen Schiffbauhalle hat die Ostseestaal GmbH & Co. KG am Mittwoch, dem 09. November, eine für die Hansestadt Lübeck bestimmte Elektro-Autofähre auf Kiel gelegt. Im März dieses Jahres war das Stralsunder Unternehmen von der Stadtverkehr Lübeck GmbH mit dem Bau des als Doppelendfähre konzipierten Schiffes beauftragt worden. Die Elektro-Autofähre wird künftig den Lübecker Stadtteil Travemünde mit der ebenfalls zur Hansestadt gehörenden Halbinsel Priwall verbinden.

„Die Priwall-Fähre ist ein weiterer elektrisch angetriebener Neubau für die berufliche Binnenschifffahrt. Dieses Schiff kann neben Personen auch Fahrzeuge transportieren. Ganz besonders stolz macht mich, dass wir die ersten sind, die nach langer Zeit wieder in dieser symbolträchtigen Halle ein Schiff auf Kiel legen“, hob Philipp Peuß, Marketing Manager bei Ostseestaal und Ampereship, bei der Kiellegung hervor, zu der er auch Vertreter der Stadtverkehr Lübeck GmbH begrüßte. Ostseestaal hatte bereits im Herbst 2017 mit der „Sankta Maria II“ die weltweit erste Elektro-Autofähre für Binnengewässer gebaut und im vorigen und in diesem Jahr insgesamt vier weitere elektrische Passagierschiffe abgeliefert.

 

Die neue 37 Meter lange und 13,5 Meter breite Lübecker Elektro-Autofähre kann für die 240 Meter lange Überfahrt über die Trave bis zu 300 Personen sowie 15 Fahrräder und 18 Pkw bzw. 12 Pkw plus zwei Lkw an Bord nehmen. Der aus Stahl gefertigte Neubau wird von den Firmen Ostseestaal und Ampereship gefertigt. „Bei der Priwall-Fähre handelt es sich um ein sehr komplexes und anspruchsvolles Projekt. Das Schiff wird so konzipiert, dass es im Nachgang mit minimalem Aufwand auf einen komplett emissionsfreien Antrieb umgestellt werden kann. Hierbei werden bewusst unterschiedliche Optionen wie Wasserstoff oder Batterievollelektrik offengehalten“, betonte Ingo Schillinger, verantwortlicher Business Unit Manager bei Ampereship. „Die Entscheidung, welche Antriebsart zukünftig genutzt werden soll, ist noch offen, so dass das Schiff einen sogenannten Range Extender in Form eines Dieselgenerators benötigt, um die Reichweite der Fähre zu verlängern. Dennoch wird das Schiff schon in der ersten Phase täglich mehr als 50 Prozent vollelektrisch und in diesem Zeitraum komplett emissionsfrei betrieben werden können.“

 

Angetrieben von zwei 231-kW-Voith-Elektroaggregaten wird die Autofähre täglich bis zu 24 Stunden auf der Trave im Einsatz sein, verdeutlicht Manager Ingo Schillinger die besondere schiffbau- und ingenieurtechnische Herausforderung. Das Schiff verkehrt mit einer Dienstgeschwindigkeit von 6 km/h. Möglich sind maximal 14 km/h.

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