Turku

Forschung

Turku – Neuer Liegeplatz für das Fraunhofer CML in Nordeuropa

Hamburg, 22. Juni 2021 - Eine neue Forschungsplattform, die von der Novia University of Applied Sciences und dem Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML eröffnet wurde, entwickelt in Zusammenarbeit mit dem TechCampus Turku und Unternehmen aus der Branche intelligente maritime Lösungen für die Bedürfnisse des finnischen Maritimen Clusters.


Die angewandte Forschung und Produktentwicklung des Finnischen Maritimen Clusters wird mit der Inbetriebnahme der neuen intelligenten maritimen Fraunhofer Innovation Platform for Smart Shipping at Novia University of Applied Sciences FIP-S2@Novia zusammen mit Aboa Mare, dem maritimen Campus von Novia, im Juni gestartet.

Mirva Salokorpi von Novia, eine der beiden Leiterinnen der FIP-S2@Novia freut sich: "Das Fraunhofer CML ist eines der führenden maritimen Forschungszentren in Europa und weltweit. Es verfügt über weitreichende Netzwerke, eine große Anzahl von Geschäftspartnern und die Fähigkeit, erfolgreiche Anträge für EU-Fördermittel zu stellen." Das Fraunhofer CML ist Teil der Fraunhofer-Gesellschaft. Sie ist die weltweit führende Organisation für angewandte Forschung mit mehr als 75 Instituten verschiedener Technologiefelder in Deutschland und einem globalen Kooperationsnetzwerk.

Der zweite Leiter der FIP-S2@Novia, Hans-Christoph Burmeister vom Fraunhofer CML, arbeitet seit Jahren mit Novia zusammen. Beeindruckt ist er vor allem von Finnlands starkem und innovativem maritimen Cluster und der Bereitschaft der Unternehmen, in Forschung und Produktentwicklung zu investieren. "Zudem stehen die finnische Regierung und die Behörden beispielsweise der Entwicklung der autonomen Schifffahrt positiv gegenüber, das macht das Land für uns interessant." Die neue Forschungsplattform kombiniert die Technologiekompetenz des Fraunhofer CML mit Novias Seefahrtserfahrung. Laut Salokorpi gibt es weltweit nur wenige Forschungseinrichtungen, die sowohl den Anwender als auch die Technologie in einem so umfassenden Maße berücksichtigen können.
 
Tests, Produktentwicklung und Simulationen
 
Die neue Plattform wird sich auf Forschung, Produktentwicklung und Tests im Zusammenhang mit intelligenten maritimen Technologien konzentrieren. Zu den Schwerpunkten gehören außerdem maritime Simulationen, ein Gebiet, auf dem sowohl Novia als auch das Fraunhofer CML über eine starke Expertise verfügen. "In Zusammenarbeit mit dem CML entwickeln wir das europäische Simulationsnetzwerk EMSN für Ausbildung und Forschung. Dieses Netzwerk werden wir für Forschungsprojekte nutzen", erklärt Salokorpi.
 
Digitale Zwillinge sind das dritte Thema der FIP-S2@Novia. Digitale Zwillinge sind virtuelle Kopien eines Schiffes, eines Teiles eines Schiffes oder von Häfen, mit denen zum Beispiel der Betrieb verschiedener Systeme oder der Energieverbrauch untersucht werden kann. Die Forschungsplattform kooperiert mit der Universität Turku, der Åbo Akademi und der Turku University of Applied Sciences. Burmeister vom Fraunhofer CML freut sich, dass alle Universitäten der Region mitmachen wollen. "Ein lokales Forschungs- und Produktentwicklungsökosystem für autonome Schifffahrt spielt in der neuen Fraunhofer-Innovationsplattform eine Rolle."
 
Angewandte Forschung in Kooperation mit Unternehmen
 
Salokorpi betont, dass sich die neue Plattform auf angewandte Forschung konzentriert und mit Unternehmen innerhalb des finnischen maritimen Clusters kooperiert. Sie weiß von einer Reihe von Unternehmen, die sofort mit der Zusammenarbeit beginnen wollen. Meyer Turku ist eines dieser Unternehmen. Laut Mika Heiskanen, Leiter der Produktion, ist die Zusammenarbeit in der Forschung und Produktentwicklung mit verschiedenen Betreibern wichtig, um sicherzustellen, dass Meyer Turku und seine Partner auch in Zukunft den Anforderungen der Kreuzfahrtindustrie gerecht werden.
 
"Der einzige Weg sicherzustellen, dass wir an der Spitze des technologischen Know-hows stehen, ist die Förderung unserer Industrie durch offenes Networking." Heiskanen glaubt, dass sich die zukünftige Zusammenarbeit von Meyer Turku mit der Forschungsplattform auf die Automatisierung von Kreuzfahrtschiffen und die Digitalisierung von Produkten beziehen wird. Er erwartet, dass die lokale Plattform auch Möglichkeiten für die Unternehmen des finnischen Maritimen Clusters bietet, mit anderen Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft zu kooperieren.
 
Auf dem Weg zu einer langfristigen Forschungskooperation
 
Die neue Forschungsplattform wird ihren Betrieb im Rahmen eines Fünfjahresvertrags aufnehmen. Laut Burmeister wird gegen Ende des Vertrages geprüft, inwieweit es FIP-S2@Novia gelingt, sich im Bereich der angewandten Forschung zu etablieren. Er hofft, dass in fünf Jahren ein Team von 10-15 Forschenden bei FIP-S2@Novia arbeiten wird. Zu den Fünfjahreszielen von FIP-S2@Novia gehören laut Salokorpi der Aufbau eines umfangreichen Projektportfolios, Sichtbarkeit in Europa und eine aktive Zusammenarbeit mit Unternehmen innerhalb des finnischen Maritimen Clusters. Sie hofft, dass sich die Plattform langfristig in Turku etablieren wird.
 
"Es gibt einen klaren Bedarf dafür. Es gibt keinen Grund zu glauben, dass der Enthusiasmus für die technologische Entwicklung in der maritimen Industrie nachlassen wird."  Die Einrichtung von FIP-S2@Novia in Finnland ist eine gemeinsame Anstrengung der Stadt Turku und der lokalen Universitäten unter dem TechCampus Turku. Das Projekt benötigte zwei Jahre der Vorbereitung / NW

Share by: