Unternehmensportrait: Jung & Co. Kummerfeld

Unternehmensportrait: Jung & Co. Gerätebau, Kummerfeld

Zerspanung für anspruchsvolle Auftraggeber
von: Andrea Seegelke

Das Unternehmen fertigt Einzelteile und Komponenten überwiegend für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie die Luftfahrt und die Öl- und Gasförderindustrie. Foto: Jung & Co.

Die Jung & Co. Gerätebau GmbH mit Sitz in Kummerfeld bei Hamburg ist ein Experte für die Zerspanung, insbesondere von Edelstahl. Von der Konstruktion bis zur Montage komplexer Baugruppen bestimmen Präzision, Flexibilität und über 45 Jahre Know-how die Auftragsfertigung des inhabergeführten Unternehmens. 


Auf 20 modernen Bearbeitungszentren sowie in der Baugruppenmontage werden jährlich mehr als 600 Tonnen nichtrostende Werkstoffe, verschiedene Aluminiumlegierungen sowie Sonderlegierungen ver- und bearbeitet. Produktionsschwerpunkte sind 5-Achs simultan CNC-Fräsen und CNC-Drehen sowie Tieflochbohren mit Durchmessern von 5 bis 30 mm und einer Bearbeitungstiefe von bis zu 1.000 mm. Das Leistungsangebot wird durch die additive Fertigung mit metallischen Werkstoffen ergänzt. Alle gängigen Arten der Oberflächenbehandlung in Bezug auf Korrosionsschutz, Härtung und Optik sowie das Schweißen von Edelstahl runden die vielseitigen Fertigungsmöglichkeiten ab.


Besonders viel Know-how erfordert die Zerspanung von Hastelloy. Dieser anspruchsvolle Werkstoff ist durch seine vielen Legierungsanteile wie Nickel, Chrom und Molybdän härter und zäher als andere Stahlverbindungen. Aufgrund seiner hohen Korrosionsbeständigkeit kann er selbst unter extrem rauen Umwelt-Bedingungen eingesetzt werden. Hastelloy ist etwa vierzig Mal teurer als Baustahl.


Jung & Co. stellt sogenannte Frames aus Hastelloy her. Diese Frames werden später mit elektronischen Bauteilen bestückt und bilden dann einen Teil des Bohrgestänges, das in der Öl- und Gasförderindustrie eingesetzt wird. Das Bauteil ist nicht nur wegen des besonderen Materials anspruchsvoll zu zerspanen. Auch die aufwändigen Geometrien mit Taschen, Konturen und langen Bohrungen benötigen viel Erfahrung und Aufmerksamkeit bei der Fertigung. Jung & Co. setzt hierzu 5-Achs simultan CNC-Fräsmaschinen ein.


Das inhabergeführte Familienunternehmen fertigt Einzelteile und Komponenten überwiegend für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie die Luftfahrt und die Öl- und Gasförderindustrie. Eine eigene Produktreihe bilden die unter dem Markennamen HYGHSPIN angebotenen Schraubenspindelpumpen. In einem besonders aufwändigen Fertigungsverfahren werden hier alle medienberührenden Teile aus Edelstahl-Vollmaterial gespant. So erfüllen die Pumpen höchste Ansprüche des Hygienic Design, wie sie von der Lebensmittelindustrie, der Pharmazie und der chemischen Industrie gefordert werden.


Jung & Co. ist seit jeher ein innovatives Unternehmen und führt häufig als einer der ersten norddeutschen Hersteller neue Fertigungs-Technologien ein. So wurde auch frühzeitig in einen Laserdrucker für metallische Werkstoffe zur additiven Fertigung investiert. „Mit diesem aufwendigen Lasersinter-Verfahren können hochkomplexe Geometrien und Freiformen aus Edelstahl, Titan und anderen Metalllegierungen hergestellt werden, die mit konventionellen Methoden gar nicht möglich wären“, sagt Anke Jung. Die Tochter des Gründers leitet heute den weltweit agierenden Mittelständler mit über 90 hochqualifizierten Mitarbeitern.



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