Zunahme von Piratenangriffen auf Handelsschiffe ist besorgniserregend

Zunahme von Piratenangriffen auf Handelsschiffe ist besorgniserregend

 

VDR: Piraterie im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Prozent gestiegen 

Hamburg, 10. April 2024. Das Internationale Schifffahrtsbüro (IMB - International Maritime Bureau) und die Internationale Handelskammer (ICC - International Chamber of Commerce) haben heute, 10. April 2024 neue Zahlen zu den Fällen von Piraterie und bewaffneten Raubüberfällen auf See veröffentlicht.


Demnach sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres weltweit insgesamt rund 20 Prozent mehr Piratenangriffe auf Schiffe erfolgt als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres (2024: 33 Angriffe und Überfälle im Vergleich zu 27 in 2023). Schiffe mit deutscher Beteiligung waren von den Angriffen am zweithäufigsten betroffen (4), nach Indien (6).


„Wir beobachten diese Entwicklung mit Sorge. Die Sicherheit für unsere Schiffe und Seeleute auf den Seewegen muss gewährleistet sein. Nur so kann auch der reibungslose Ablauf des internationalen Handels sichergestellt werden. Die vielen kritischen Sicherheitslagen weltweit fordern die Schifffahrt derzeit enorm heraus. Dazu gehört neben der Piraterie auch das schwierige geopolitische Umfeld im Roten Meer, in weiten Teilen des Schwarzen Meers und im Indo-Pazifik“, erklärt Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder (VDR).


82 Prozent der insgesamt 33 Piratenangriffe fanden in den Gewässern bei Bangladesch (7), Indonesien (6), Somalia (5), der Straße von Singapur (5) und Angola (4) statt. 24 Schiffe wurden von Piraten geentert, sechs überfallen, zwei entführt und eines beschossen. 35 Besatzungsmitglieder wurden als Geiseln genommen, neun entführt und ein Besatzungsmitglied bedroht.


Die Deutsche Marine trägt durch ihre Beteiligung an internationalen Operationen maßgeblich dazu bei, die Gefahr der Piraterie einzudämmen und die Sicherheit auf den Weltmeeren zu gewährleisten. Die Schutzmaßnahmen, die Reedereien für ihre Handelsschiffe und ihre Besatzungen selbst ergreifen können, um sich vor Piratenangriffen zu schützen, sind begrenzt. Sie können insbesondere die aktuellen Warnhinweise und Gefahrenstufen beachten und sich beim Befahren von gefährdeten Gebieten bei bestehenden Meldesystemen anmelden. Grundsätzlich können auch Abwehrtechniken am beziehungsweise auf dem Schiff, wie Zaunvorrichtungen oder Schall- und Strahlenwaffen, in einem gewissen Umfang Angriffen von Piraten etwas entgegensetzen.


Weitere Informationen zum Bericht des IMB finden sich hier


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