1. Halbjahr 2023: Hamburger Hafen schlaegt weniger um

1. Halbjahr 2023:

Hamburger Hafen schlägt weniger um

Aber:  Einsetzende Trendwende beim Containerumschlag erkennbar

Hamburger Hafen schlägt im ersten Halbjahr 2023 58,2 Millionen Tonnen um. Das sind Das sind 5,8 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Als Grund hierfür nennt Hafen Hamburg Marketing die angespannte wirtschaftliche Lage in Europa und insbesondere in Deutschland.  Ein eine geminderte Nachfrage, eine schwache Konjunktur drücke auf das Umschlagsniveau, so Hafen Hamburg Marketing Vorstand Axel Mattern. Auch die geopolitischen Rahmenbedingungen haben weiterhin Auswirkungen auf den Umschlag im Hamburger Hafen. Insgesamt sei der weltweite Containerverkehr  um 4,3 Prozent geschrumpft. Der Seegüterumschlag der 4 Nordrangehäfen,  Antwerpen, Rotterdam, Bremen und Bremerhaven sowie Hamburg, ging der Umschlag gemeinschaftlich um 6,2 prozent zurück.

 

Beim Massengutumschlag verzeichnet der Hamburger Hafen mit 19,0 Millionen Tonnen ein Plus von 7,7 Prozent. Anderes jedoch beim Stückgutumschlag: Der liegt im ersten Halbjahr mit einem Minus von 11,1 Prozent bei 39,2 Millionen Tonnen. Als einer der weltweit größten Eisenbahnhäfen ist der landseitige Umschlag ein bedeutender Aspekt. Hier kann die Bahn mit einem Minus von 2,1 Prozent und einer Tonnage von 23,1 Millionen Tonnen das Transportvolumen annähernd halten. „Im Vergleich mit den anderen Nordseehäfen der Nordrange zeigt sich deutlich, dass alle Marktteilnehmer den gleichen schwierigen Rahmenbedingungen unterliegen“, betont Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing (HHM).
 

Containerumschlag 


Im Laufe des ersten Halbjahres hat sich der Containerumschlag im Hamburger Hafen
monatlich verbessert. Er lag im Juni um 10,2 Prozent höher als noch im Januar. Bei einem Vergleich der ersten beiden Quartale zeigt sich eine Steigerung des Containerumschlags um 4,6 Prozent. Üblicherweise liegen in diesem Zeitraum die Zuwächse bei etwa 0,6 Prozent. Insgesamt gingen damit im ersten Halbjahr des Jahres 3,8 Millionen TEU über die Kaikanten. Das ist ein Minus von 11,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei der Betrachtung des Containerumschlags auf Tonnenbasis waren es im gleichen Zeitraum 38,7 Millionen Tonnen (-10,8 Prozent).
 
Massengut


Die positive Entwicklung im Massengut geht auf alle Teilbereiche zurück.
Agribulk konnte in den ersten sechs Monaten ein Plus von 18,6 Prozent erzielen und liegt bei 3,5 Millionen umgeschlagenen Tonnen. Auch der Umschlag mit Flüssiggut entwickelte sich ähnlich gut mit plus 18,1 Prozent und 5,3 Millionen Tonnen, während das Greifergut auf einem nahezu gleichen Niveau bei 10,2 Millionen Tonnen liegt.
 
Positive Entwicklungen in Nordamerika und Asien


Traditionell bleibt
China in der Top-Ten-Liste der Handelspartner mit 1,1 Millionen TEU auch im ersten Halbjahr 2023 weiter auf dem ersten Rang. Positive Entwicklungen zeigen sich im Handel mit weiteren Märkten, so zum Beispiel Amerika. Die USA liegen weiterhin auf dem zweiten Platz der Liste der Handelspartner des Hamburger Hafens und können die Position mit einem Plus von 7,4 Prozent und 313.000 umgeschlagenen TEU weiter festigen. Kanada wächst um 6,7 Prozent auf 95.000 TEU. Aber auch Mittelamerika kann mit 108.000 TEU ein Plus von 6,3 Prozent erzielen. In den kommenden Jahren ist besonders auf diesen Relationen mit einem weiteren Wachstum im Zuge des Ausbaus des Hamburger Hafens zum Energie-Hub zu rechnen. „Gerade vor dem Hintergrund steigender Unsicherheit und globaler Verwerfungen ist es unser Ziel, enge Handelsbeziehungen zu einem breiten Spektrum an Partnerländern zu knüpfen. Das Wachstum im Austausch mit Nord- und Südamerika sowie mit dem wichtigen Wachstumsmarkt Indien ist in diesem Zusammenhang ein vielversprechendes Zeichen“, sagt Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard.
 
Auch in Teilen Asiens zeigen sich positive Entwicklungen


Mit 99.000 TEU erreicht Indien im Handel mit dem Hamburger Hafen das beste Ergebnis seit vier Jahren mit einem Plus von 9,3 Prozent im Vorjahresvergleich. Zudem konnte auch der Handel mit Japan und Thailand gesteigert werden. Eines der Hamburger Unternehmen, die diesen Trend aktiv umsetzen, ist der Verpackungs- und Digitalisierungsspezialist Deufol, zu dem auch das Wallmann-Terminal gehört. „Die Chancen im Außenhandel mit Nordamerika und Südostasien stehen klar vor uns. Mit großem Engagement arbeiten wir daran, unsere digital vernetzten HUB-Lösungen und Infrastrukturen international, insbesondere in Nordamerika und Südostasien zu erweitern. Unser Ziel ist es, unsere Kunden dabei zu unterstützen, ihre Projektlogistik effizienter und nachhaltiger zu gestalten“, sagt Dennis Hübner, CEO von Deufol SE, und ergänzt: „Dieser positive Trend spiegelt sich auch in den erfreulichen Ergebnissen des Außenhandels mit diesen Regionen wider. DEUFOL, samt dem Wallmann-Terminal in Hamburg, arbeitet aktiv daran, diese Entwicklungen weiter zu fördern und innovative und nachhaltige End-2-End Lösungen für die globale Schwerlastlogistik anzubieten."
 
Mehr große und moderne Containerschiffe


Ein anhaltender Trend sind die vermehrten Anläufe der großem Containerschiffe. "Es ist offenbar sehr effizient, möglichst sehr viel Ware auf sehr großen Schiffen zu transportieren", so Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard.  Der Anteil der großen Schiffe ist trotz der zurückgegangenen Ladungsmenge gestiegen. Aus der größten Klasse, der sogenannten Megamax-Klasse, kamen 135 Containerschiffe nach Hamburg. Das entspricht einem Zuwachs von 15,4 Prozent. Auch Großcontainerschiffe insgesamt mit Stellplatzkapazitäten von mehr als 10.000 TEU kamen wieder häufiger in den Hamburger Hafen. Anläufe von Schiffen dieser Kategorie nahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,2 Prozent zu. Darüber hinaus gab es einen starken Zuwachs bei den Very-Large-Containerships (8.000-9.999 TEU) mit +31,2 Prozent und den klassischen Panamax-Größen (4.000-5.999 TEU) mit +31,9 Prozent.


Ausblick


„Wir gehen davon aus, dass zumindest der leicht positive Trend des zweiten Quartals weiter anhält. Wie sich das Jahr weiter entwickeln wird, hängt direkt mit der konjunkturellen Stimmung in Deutschland und den geopolitischen Entwicklungen zusammen“, betont Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing.

NW/JM

Quelle: Hafen Hamburg Marketing

 


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