Berentzen-Gruppe legt Halbjahreszahlen vor:
Mio Mio wächst, Spirituosensparte schwächelt
Prognose für 2025 wird gesenkt
Haselünne, 21. Juli 2025 – Die Berentzen-Gruppe hat am Montag ihre vorläufigen Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2025 vorgelegt. Demnach musste der Getränkehersteller im Vergleich zum Vorjahr einen spürbaren Umsatz- und Ergebnis-rückgang hinnehmen – vor allem aufgrund der anhaltend schwachen Nachfrage im deutschen Spirituosenmarkt. Ein Lichtblick ist hingegen die alkoholfreie Marke Mio Mio, die mit zweistelligem Wachstum wieder auf Expansionskurs ist.

Der Konzern, der im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet ist, erzielte in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Umsatz von 79,9 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es – bereinigt um einen Standortverkauf – noch 84,7 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank von 5,1 auf 3,2 Millionen Euro, das EBITDA fiel von 9,4 auf 7,4 Millionen Euro.
„Die Entwicklung im ersten Halbjahr 2025 blieb damit hinter unseren Erwartungen zurück, was insbesondere auf sehr herausfordernde Marktbedingungen im Bereich Spirituosen zurückzuführen ist“, erklärte CEO Oliver Schwegmann. Die Konsumzurückhaltung beim Thema Alkohol habe sich weiter verstärkt und führe branchenweit zu Umsatz- und Absatzrückgängen. Besonders deutlich sei das im Geschäft mit Markenspirituosen zu spüren: „Sämtliche Aktionen mit dem Discount-Einzelhandel für unsere Liköre der Marke Berentzen blieben im ersten Halbjahr aus. Insbesondere deshalb war das zweite Quartal für unsere Markenspirituosen schwach“, so Schwegmann.
Mio Mio kehrt zurück auf den Wachstumspfad
Trotz der Einbußen im Kerngeschäft zeigt sich der CEO optimistisch. Vor allem im Segment der alkoholfreien Getränke habe man positive Entwicklungen gesehen: „Unsere Marke Mio Mio ist mit einem Umsatzplus von 13,2 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode endgültig zurück auf ihrem dynamischen Wachstumspfad“, so Schwegmann. Auch bei den strategisch bedeutenden Handelsmarkenspirituosen – vor allem den Premium- und Mediumprodukten im internationalen Geschäft – sei ein zweistelliges Umsatzwachstum gelungen. „Das zeigt einmal mehr, wie wichtig und richtig es war, uns als Unternehmensgruppe breit aufzustellen.“
Allerdings belasteten die gestiegenen Marketingausgaben für Mio Mio und die Marke Berentzen das Ergebnis zusätzlich. „Wir haben uns ganz bewusst entschieden, die mediale Präsenz dieser beiden für uns so wichtigen Marken trotz des aktuellen Umfeldes zu erhöhen, um langfristiges und nachhaltiges Wachstum zu erzielen“, sagte Schwegmann. Gerade in schwächelnden Märkten eröffne sich die Chance, Marktanteile zu gewinnen – ein Ziel, das man im ersten Halbjahr bereits teilweise erreicht habe.
Prognose für 2025 wird gesenkt
Angesichts der verhaltenen Entwicklung im ersten Halbjahr senkt die Berentzen-Gruppe nun ihre Jahresprognose. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet das Unternehmen nur noch mit einem Konzern-EBIT zwischen 8,0 und 9,5 Millionen Euro – nach zuvor 10,0 bis 12,0 Millionen Euro. Beim EBITDA wird nun eine Spanne zwischen 16,9 und 18,4 Millionen Euro erwartet (zuvor: 19,0 bis 21,0 Millionen Euro). Auch der Umsatzausblick wurde reduziert: Statt bis zu 190 Millionen Euro sollen es nun nur noch 172 bis 178 Millionen Euro werden (2024: 181,9 Millionen Euro).
Schwegmann betonte dennoch seine Zuversicht: „Wir sehen in diesem Jahr Licht – wie bei Mio Mio –, aber leider auch Schatten – etwa bei den Markenspirituosen. Wir sind aber nach wie vor überzeugt, dass wir in Zukunft sowohl mit bestehenden Themen als auch mit neuen Konzepten wieder eine solide Wachstumsdynamik zeigen können.“ Die aktuelle Schwäche des Spirituosenmarkts sei aus seiner Sicht vor allem Ausdruck allgemeiner Verbraucherunsicherheit – und damit nur ein temporäres Phänomen.
Den vollständigen Halbjahresbericht will die Berentzen-Gruppe wie geplant am 14. August 2025 veröffentlichen.
Quelle: Berentzen
Bearbeitet: JM/NW