Handwerkskammer Luebeck - Konjunktur

Handwerkskammer Lübeck

Inflation sorgt für verhaltene Stimmung

Lübeck/Flensburg, 12. April 2023 – Die konjunkturelle Stimmung im schleswig-holsteinischen Handwerk ist derzeit relativ verhalten. In der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammern Flensburg und Lübeck für den Zeitraum Januar bis März 2023 berichteten 50 Prozent der Handwerksbetriebe von einer guten, 40 Prozent von einer befriedigenden und 10 Prozent von einer schlechten Geschäftslage.

Ralf Stamer ist seit 2019 Präsident der Handwerkskammer Lübeck: "Die anhaltend hohe Inflation bremst inzwischen den Auftragseingang im Handwerk.“

Die allgemeine Geschäftslage im Handwerk hat sich damit im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal leicht eingetrübt. „Im Baubereich ist eine saisonale Konjunkturabschwächung zu Jahresbeginn zwar nichts Ungewöhnliches, derzeit kommen aber weitere Effekte hinzu“, erklärt Ralf Stamer, Präsident der Handwerkskammer Schleswig-Holstein. „Die anhaltend hohe Inflation bremst inzwischen den Auftragseingang im Handwerk“, so Stamer. Steigende Einkaufspreise für Materialien und Vorprodukte betreffen alle Gewerbegruppen des Handwerks und die Bautätigkeit wird zusätzlich durch steigende Zinsen für Immobilienfinanzierungen belastet. Daher ist es unvermeidbar, dass sich die Leistungen des Handwerks für viele Kunden verteuern. Vor diesem Hintergrund berichtete im gesamten Handwerk jeder dritte Betrieb von gesunkenen Umsätzen und einer rückläufigen Auftragslage. Besonders problematisch war die Situation weiterhin bei den sehr energieintensiven Handwerksbetrieben, die überproportional unter dem seit Anfang 2022 stark gestiegenen Energiepreisniveau leiden.


„Ermutigend ist allerdings, dass die Investitionstätigkeit und vor allem die Beschäftigungssituation in den meisten Handwerksbetrieben weiter sehr stabil sind“, sagt Ralf Stamer. Dies zeigt, dass viele Betriebe sich auch in unsicheren Zeiten strategisch gut auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten, ihr Fachpersonal halten und sich unter schwierigen Rahmenbedingungen fortlaufend um Fachkräfte-nachwuchs bemühen.


Erwartungen für die nächsten Monate


Für das zweite Quartal 2023 rechnen zwei Drittel der Handwerksbetriebe mit keiner Veränderung ihrer Geschäftslage. 22 Prozent erwarten eine Verschlechterung, 12 Prozent gehen von einer Verbesserung aus. Dementsprechend wird auch für Aufträge, Umsätze, Investitionen und Beschäftigungssituation ganz überwiegend mit einer gleichbleibenden Entwicklung gerechnet. Mit Blick auf die Verkaufspreise erwartet etwa die Hälfte der Betriebe für das zweite Quartal eine Abschwächung des Preisauftriebs, ein Drittel der Betriebe geht aber von weiter steigenden Preisen aus. „Für die künftige Handwerkskonjunktur ist eine wichtige Frage, ob es gelingt, die hohe Inflationsrate im weiteren Jahresverlauf einzudämmen“, betont Ralf Stamer. „Das ist eine zentrale Grundvoraussetzung dafür, dass Handwerksbetriebe und ihre Kunden wieder mehr Planungssicherheit haben“.

Quelle: Handwerkskammer Lübeck 

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