Niedersachsens Seehäfen steigern Umschlag im ersten Halbjahr – Containerverkehr verdoppelt

Containerrekord und kräftiges Plus bei Stückgütern – neun Standorte setzen Wachstumskurs fort

Oldenburg, 15. August 2025 – Niedersachsens Seehäfen haben im ersten Halbjahr 2025 ihren Güterumschlag deutlich gesteigert. Insgesamt wurden 27,7 Millionen Tonnen Seegüter umgeschlagen – ein Plus von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders dynamisch entwickelte sich der Containerverkehr, der sich mit 664.685 TEU mehr als verdoppelte (+122 Prozent).


Auch der Stückgüterumschlag legte zu: Im nicht-containerisierten Segment stiegen die Mengen um 11 Prozent auf rund 3,7 Millionen Tonnen. Wachstumstreiber waren vor allem Projektladungen aus der Windenergiebranche sowie Eisen- und Stahlprodukte. Der Umschlag von Neufahrzeugen erhöhte sich um 3 Prozent auf knapp 845.000 Einheiten.


Bei den Massengütern zeigte sich ein gemischtes Bild: Feste Massengüter legten um 8 Prozent auf 6,4 Millionen Tonnen zu, während flüssige Massengüter um 21 Prozent auf 11,7 Millionen Tonnen zurückgingen.


Die neun Standorte Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven setzen damit ihren Wachstumskurs aus 2024 fort.


„In einem nach wie vor herausfordernden Marktumfeld haben wir ein sehr positives Halbjahresergebnis erzielt“, sagte Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Seaports of Niedersachsen GmbH. Investitionen in Infrastruktur und spezialisierte Dienstleistungen, insbesondere im Zuge der Energiewende, wirkten sich positiv aus. Dennoch bleibe abzuwarten, wie sich geopolitische und wirtschaftliche Entwicklungen im weiteren Jahresverlauf auswirken.


Brake

Der Seehafen Brake erzielte im ersten Halbjahr 2025 ein Wachstum im Seegüterumschlag von 13 Prozent  auf knapp 2,8 Millionen Tonnen. Das Wachstum ist getragen durch höhere Umschlagsvolumen bei Agrarprodukten sowie eine starke Entwicklung im Stückgutbereich, hier insbesondere bei den Forstprodukten sowie beim Umschlag von Eisen und Stahl. 

 

Cuxhaven

Einen Anstieg von 61 Prozent  auf rund 1,8 Millionen Tonnen im Seegüterumschlag des ersten Halbjahres 2025 verzeichnete der Standort Cuxhaven. Insbesondere der Stückgutsektor und hier der Umschlag von Windenergiekomponenten sowie von Fahrzeugen, aber auch ein deutliches Wachstum beim Baustoffumschlag, tragen zum Ergebnis bei. Der Automobilumschlag belief sich im ersten Halbjahr 2025 auf 195.280 Fahrzeuge (+ 16 Prozent ). 

 

Emden

Ebenfalls steigende Umschlagszahlen im Seegüterverkehr kann der Seehafen Emden vorweisen, wo der Gesamtumschlag im ersten Halbjahr 2025 um 12 Prozent  auf knapp 2,4 Millionen Tonnen gewachsen ist. Auch hier hat sich der Umschlag von Stückgütern wie Forstprodukten und Komponenten für Windenergieanlagen positiv entwickelt. Gestiegen ist auch der Umschlag fester Massengüter wie Baustoffen und chemischen Grundstoffen. Der Fahrzeugumschlag bewegt sich mit 611.411 Fahrzeugen in etwa auf Vorjahresniveau. 

 

Leer

In Leer wurden im kombinierten See- und Binnenschiffsverkehr im ersten Halbjahr 2025 rund 93.000 Tonnen Güter umgeschlagen, was einem Rückgang von 10 Prozent  gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Es fanden hier Verlagerungen von Gütermengen auf die Hafenbahn statt. 

 

Nordenham

Trotz eines signifikanten Anstiegs beim Umschlag von Flüssiggütern und ein stetiges Stückgutgeschäft verzeichnete der Seehafen Nordenham insgesamt sinkende Umschlagszahlen im Seeverkehr. Im ersten Halbjahr 2025 wurde mit knapp über 1 Million Tonnen rund 8 Prozent  weniger Seegüterumschlag registriert als im ersten Halbjahr des Vorjahres. Ursächlich sind vor allem die fehlenden Mengen im Kohleumschlag. 

 

Oldenburg

Durch die Beschädigung der Eisenbahnbrücke in Elsfleth ist der Hafen Oldenburg seit Ende Februar 2024 vom Seeverkehr abgeschnitten. Daher gab es kein seewärtiges Umschlagsvolumen im ersten Halbjahr 2025. Auch Binnenschiffe können nur tideabhängig die errichtete Behelfsbrücke durchfahren. Der Gesamtumschlag im Binnenschiffsverkehr ist mit 375.537 Tonnen nahezu gleichbleibend im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bis Anfang 2028 soll die Brücke erneuert werden, damit dann auch wieder Seeschiffe den Hafen Oldenburg anlaufen können, bis dahin werden große Volumen auch über die Bahn gesteuert, um z.B. die hafenansässigen Industrien weiterhin verlässlich zu beliefern. 

 

Papenburg 

Der Hafen Papenburg erzielte mit 324.470 Tonnen im ersten Halbjahr 2025 einen Zuwachs im Seeverkehr von 2 Prozent , der im Wesentlichen in gesteigerten Stückgutvolumen begründet ist. Auch im für den Standort wichtigen Binnenschiffsverkehr gab es eine signifikante Steigerung um 41 Prozent  auf knapp 114.000 Tonnen umgeschlagener Güter im ersten Halbjahr. 

 

Stade

Im Seehafen Stade konnte bei den flüssigen Massengütern ein Zuwachs von 5 Prozent  auf rund 1,1 Millionen Tonnen im seeseitigen Umschlag des ersten Halbjahres 2025 verzeichnet werden. Durch Mindermengen bei festen Massengütern, wie z.B. Baustoffen, kommt der Standort an der Elbe mit insgesamt 2,6 Millionen Tonnen Seegüterumschlagsvolumen im ersten Halbjahr 2025 auf ein leicht rückläufiges Ergebnis (- 6 Prozent ). 

 

Wilhelmshaven

Am Container Terminal Wilhelmshaven wurde im ersten Halbjahr 2025 mit 664.685 TEU die Menge der umgeschlagenen Container gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 mehr als verdoppelt. Der Gesamtumschlag im Hafen Wilhelmshaven im ersten Halbjahr des laufenden Jahres war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 16,7 Millionen Tonnen gleichbleibend. Einen Rückgang von 28 Prozent  gab es beim Umschlag von Rohöl, hier wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres rund 7,4 Millionen Tonnen verzeichnet. Gestiegen sind hingegen die Umschlagsvolumen bei den festen Massengütern, hier wuchs z.B. der Kohleumschlag um 32 Prozent  auf knapp 950.000 Tonnen im ersten Halbjahr 2025. Der Umschlag von Fahrzeugen belief sich von Januar bis Juni auf 38.135 Fahrzeuge, was einem Plus von 40 Prozent  gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht. 

Quelle: Niedersachsen Ports

JM/NW