Schutz vor digitalen Bedrohungen:

Norderstedter Zukunftsdialog stellt Informationssicherheit in den Mittelpunkt

Norderstedt, 19. Mai 2025 – Wie können sich Unternehmen wirksam gegen digitale Bedrohungen schützen? Mit dieser zentralen Frage befasste sich der jüngste Norderstedter Zukunftsdialog, der unter dem Titel „Schutz vor digitalen Bedrohungen – Informationssicherheit für Unternehmen“ zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region zusammenbrachte. Gemeinsam hatten die Stadtwerke Norderstedt und die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EGNO) zu der Veranstaltung eingeladen, bei der praxisnahe Maßnahmen, aktuelle Herausforderungen und effektive Strategien im Umgang mit Cyberrisiken im Fokus standen. Ziel war es, ein Bewusstsein für die wachsende Bedeutung der Informationssicherheit zu schaffen und konkrete Handlungsimpulse für den Unternehmensalltag zu geben.

Jens Seedorff, Werkleiter der Stadtwerke Norderstedt, und Marc-Mario Bertermann, Geschäftsführer der EGNO, betonten in ihrer Begrüßung die gemeinsame Verantwortung von Unternehmen, Institutionen und der Gesellschaft im Bereich der Informationssicherheit. „Angriffe auf kritische Infrastrukturen sind mehr als eine Bedrohung für Unternehmen – sie sind Angriffe auf die gesamte Gesellschaft“ stellte Prof. Dr. Gumm fest.

In einer spannenden Diskussionsrunde mit
Prof. Dr. Dorina Gumm, Technische Hochschule Lübeck, Regine Schlicht, Leiterin Mittelstand Digital-Zentrum SH, Dr. Sabine Kubisch, Technische Akademie Nord und Dirk-Andrew Heil, CISO der Unternehmensgruppe Stadtwerke Norderstedt wurde deutlich, dass IT-Sicherheit weit mehr als eine technische Herausforderung ist: Es ist eine Aufgabe, die eine klare Verantwortungsübernahme, Sensibilisierung der Belegschaft und kontinuierlich aktualisierte Sicherheitsstrategien erfordert. „IT-Sicherheit funktioniert nicht auf Knopfdruck, sie erfordert permanente Aufmerksamkeit, Know-how und eine klare Strategie“ hob Regine Schlicht, Leiterin des Mittelstand Digital-Zentrums Schleswig-Holstein, hervor.

Fünf essenzielle Schutzmaßnahmen für mehr Cybersicherheit


Aus der lebhaften Diskussionsrunde gingen
fünf zentrale Schutzmaßnahmen hervor, die für Unternehmen jeder Größe von entscheidender Bedeutung sind, um sich gegen Cyberangriffe zu wappnen. An erster Stelle steht das Thema Backup: Daten müssen regelmäßig und zuverlässig gesichert werden, um im Ernstfall einen Totalverlust zu vermeiden. Prof. Dr. Dorina Gumm brachte es auf den Punkt: „Kein Backup – kein Mitleid.“ Ebenso wichtig sind regelmäßige Updates. Nur durch kontinuierliche Aktualisierungen von Systemen und Software lassen sich bekannte Sicherheitslücken schließen und potenzielle Angriffsflächen minimieren. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Sensibilisierung der Belegschaft. Denn oft sind es die Mitarbeitenden selbst, die – unbeabsichtigt – zur Schwachstelle im System werden. Aufklärung und Schulungen tragen maßgeblich dazu bei, Sicherheitsbewusstsein zu schaffen und Risiken zu senken. Darüber hinaus sollten Simulationen und Notfallübungen fest in die Sicherheitsstrategie integriert werden. Sie helfen, im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben und ermöglichen es, Abläufe zu optimieren, bevor es wirklich kritisch wird. Nicht zuletzt braucht jedes Unternehmen einen klar definierten Notfallplan. Er legt fest, wie im Falle eines Sicherheitsvorfalls vorzugehen ist – von der internen Kommunikation bis hin zur schnellen Reaktion auf technische Herausforderungen. Nur wer vorbereitet ist, kann im Ernstfall angemessen und effektiv reagieren.

Während der Veranstaltung wurden auch die zunehmenden Herausforderungen durch neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) thematisiert. „KI verleiht der IT-Sicherheit eine neue Dimension,“ erklärte
Dirk-Andrew Heil, CISO der Unternehmensgruppe Stadtwerke Norderstedt. „Automatisierte Angriffe erfolgen täglich tausendfach durch hoch organisierte und professionelle Teams. Die Angreifer sind IT-Dienstleister mit einem 24/7/365-Serviceangebot – allerdings zum Schutz vor ihren selbst initiierten Angriffen“ Dies unterstreiche umso mehr die Notwendigkeit proaktiver Vorbereitung und kontinuierlicher Überwachung der IT-Systeme.

Sabine Kubisch von der Technischen Akademie Nord führte aus, dass im Jahr 2025 kein Unternehmen mehr ohne IT auskommt. „Wir alle arbeiten an vielen Stellen digital und vernetzt. Damit ist Cybersicherheit eine Querschnittsaufgabe durch alle Unternehmensbereiche. Es ist entscheidend, alle Mitarbeitenden kontinuierlich für IT-Sicherheit zu sensibilisieren und zu schulen, denn alle tragen Verantwortung für die digitale Sicherheit des Unternehmens“.

Kontinuität, Vorbereitung und eine klare Unternehmens- und Fehlerkultur sind laut den Expertinnen und Experten der Schlüssel zum Schutz vor digitalen Angriffen. Schließlich liegt der Fokus nicht nur darauf, Schadensfälle abzuwehren, sondern auch darauf, im Ernstfall effizient und schnell zu handeln.

Der
Norderstedter Zukunftsdialog endete mit einem gemeinsamen Frühstück, bei dem sich die Teilnehmenden weiter austauschten und vernetzten. Mit der Veranstaltung haben die Stadtwerke Norderstedt und die EGNO einen wichtigen Impuls zur Sensibilisierung gesetzt und die Basis für weitere Initiativen in der Region geschaffen.

Für einen regelmäßigen Austausch zu Informationssicherheit und Datenschutz in Unternehmen wenden Interessenten sich gern per Mail unter
daheil@stadtwerke-norderstedt.de an Dirk-Andrew Heil von den Stadtwerken Norderstedt.

Quelle: Stadtwerke Norderstedt

Bearbeitet: JM/NW