Studie: Knapp jeder Dritte in Hamburg kann sich in nächster Zeit einen Immobilienerwerb vorstellen

Jeder Vierte möchte raus aus der Stadt ins Grüne ziehen

Hamburg, 2. Juli 2025. Nach einer deutlichen Delle am Immobilienmarkt infolge gestiegener Zinsen und hoher Preise zeichnet sich aktuell eine wieder steigende Nachfrage nach Wohneigentum ab. Rund ein Drittel der Hamburger kann sich vorstellen, in nächster Zeit eine Immobilie zu erwerben. Auch wenn die Mehrheit angibt, mit der eigenen Wohnsituation grundsätzlich zufrieden zu sein, gibt es Veränderungswünsche insbesondere mit Blick auf die Lage und Ausstattung. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die das Meinungsforschungs-institut YouGov im Auftrag der Commerzbank durchgeführt hat. Befragt wurden bundesweit knapp 2.500 Personen ab 18 Jahren, davon 107 in Hamburg.


43 Prozent wünschen sich Garten oder Balkon

Der Umfrage zufolge möchte sich mehr als jeder Dritte mit Blick auf seine Wohnsituation gern vergrößern, 43 Prozent wünschen sich einen Balkon oder Garten. Ein Viertel möchte raus aus der Stadt ins Grüne ziehen. „Die Lage am Immobilienmarkt stellt dabei jedoch für Viele weiterhin eine große Herausforderung dar“, sagt Sebastian Heinrich, Gebietsleiter Private Banking und Wealth Management der Commerzbank Hamburg. So ist die Mehrheit in Hamburg der Ansicht, dass die Baukosten insgesamt teurer geworden (78 Prozent) und die Preise für Immobilien zu hoch sind (80 Prozent). Weitere 75 Prozent finden das Angebot an Wohnraum insgesamt zu knapp. Trotz teilweise gesunkener Zinsen bezeichnen nur 25 Prozent das derzeitige Niveau wieder als angemessen. Gefragt nach den Auswirkungen der aktuellen Marktsituation befürchtet knapp jeder Dritte, sich Wohneigentum auf absehbare Zeit nicht leisten zu können.

Wissen über Fördermittel noch gering


„Die Einschätzungen sind grundsätzlich nachvollziehbar. Die Preise für Neubau-Wohnungen in Hamburg haben sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt“, berichtet Heinrich. „Bei den Zinsen sehen wir indes nach den Anstiegen in den vergangenen Jahren wieder einen Rückgang. Zugleich schwindet die Aussicht auf Korrekturen bei den Immobilienpreisen. Dies führt dazu, dass die Nachfrage nach Baufinanzierungen wieder steigt. Auch wir verzeichnen ein erhöhtes Interesse. Wichtig ist daher, dass sich Bauwillige gut informieren und alle Möglichkeiten kennen.“


Grundsätzlich wissen laut Umfrage 44 Prozent, dass beim Immobilienerwerb weitere Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer oder Notarkosten anfallen. 38 Prozent sind sich zudem bewusst, dass der Einsatz von 20 bis 30 Prozent Eigenkapital bei einer Immobilienfinanzierung empfohlen wird.


Nur jedem Fünften ist allerdings bekannt, dass es eine große Anzahl an Fördermitteln gibt. Und nur 13 Prozent kennen das Förderprogramm „Wohneigentum für Familien“ zur Teilfinanzierung einer selbstgenutzten Immobilie. Dabei ist gerade in dieser Zielgruppe der Wunsch, in die eigenen vier Wände zu ziehen besonders groß.

Sebastian Heinrich (43 Jahre) verantwortet in seiner Funktion das gesamte Geschäft mit vermögenden Mandantinnen und Mandanten im Norden. Sebastian Heinrich ist in Frankfurt am Main geboren und wuchs in Bad Homburg auf. Der Diplom-Volkswirt und Absolvent der Universitäten Mannheim, St. Gallen und INSEAD startete seine Karriere zunächst als M&A-Analyst bei der Credit Suisse in Hamburg. Nach weiteren Stationen im M&A-Bereich, der Unternehmensberatung sowie als Executive Director im Private Markets Umfeld in Frankfurt, London und Liechtenstein war er zuletzt als Interim-COO des Credit Suisse Trust in Zürich tätig. 

Immobilienstudie Hamburg 2025

Gefragt nach den konkreten Finanzierungsarten, die für den Bau oder Erwerb einer Immobilie verwendet werden, wird das klassische Hypothekendarlehen (z.B. Laufzeit 30 Jahre, Zinsbindung 10 Jahre, Tilgungssatz 2 Prozent) am häufigsten genannt. Aber auch ein Bauspardarlehen und die Kombination verschiedener Darlehensformen werden in Betracht gezogen. Grundsätzlich ist den Hamburgern bei einer Baufinanzierung wichtig, die günstigste Kondition und Fördermittel zu erhalten sowie ein Sondertilgungsrecht nutzen zu können. „Damit wird deutlich, dass die Erschwinglichkeit an erster Stelle steht und weitere Punkte eher nachrangig sind“, so Heinrich.


Das gilt auch für das Thema Nachhaltigkeit, das eine weniger bedeutende Rolle zu spielen scheint als noch vor drei Jahren. Demnach geben aktuell 42 Prozent der Befragten in Hamburg an, auf die Energieeffizienz des Hauses oder der Wohnung zu achten. Bei einer vergleichbaren Umfrage vor drei Jahren haben dies noch 61 Prozent angegeben. Weitere 32 Prozent sagen, dass ihnen nachhaltige Kredite oder Fördermöglichkeiten wichtig sind, vor drei Jahren waren es noch 52 Prozent. „Dies ist womöglich eine Budgetfrage und zudem auf eine unübersichtliche Gesetzeslage zurückzuführen“, so Heinrich. „Dennoch sind wir überzeugt, dass sich Investitionen in Energieeffizienz rechnen. Wir fördern dies daher weiterhin mit einem Zinsrabatt von bis zu 0,2 Prozentpunkten.“


Umfassende Beratung und Konditionsrechner sind gefragt


„Insgesamt“, so Heinrich weiter, „ist eine umfassende und auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittene Beratung beim Thema Immobilien entscheidend, um die optimale Finanzierung zu erhalten.“ Das wird in der Studie ebenfalls deutlich. Denn auf dem Weg zu einer Baufinanzierung geben die meisten Hamburger an, dass es ihnen wichtig ist, umfassend und kompetent beraten zu werden. Gleichermaßen ist die Kalkulation im Vorfeld mit einem Budget- oder Finanzierungsrechner gefragt.


„Die Ergebnisse der Studie zeigen uns, dass wir als Bank auf dem richtigen Weg sind“, fasst Heinrich zusammen. „Wir legen einen deutlichen Fokus auf die Baufinanzierungsberatung und weiten unser Angebot insbesondere in den Filialen aus. Zugleich bieten wir Tools wie Zins- und Budgetrechner an, die bei einer ersten Einschätzung helfen.“

Quelle: Commerzbank