Arbeitsmarkt-Ausbildung-April-22

Arbeitsmarktzahlen April 2022 – Ausbildung

Erfolgsmodell Duales Studium bekannter machen

03.05.2022 Von Oktober 2021 bis April 2022 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 339.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 6.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im April noch 182.000 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren 466.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 33.000 mehr als vor einem Jahr. 291.000 waren von diesen noch unbesetzt. Der Ausbildungsmarkt ist im April aber noch stark in Bewegung. Deshalb erlauben diese Zahlen nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im aktuellen Berichtsjahr. Dies sind die Ergebnisse, die die Bundesagentur für Arbeit heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg herausgegeben hat.

Für Peter Golinski, Geschäftsführer der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD gäbe es noch Nachholbedarf junge Menschen besser über Möglichkeiten des dualen Studiums zu informieren: „Für junge Menschen, die studieren möchten, gibt es keine bessere Kombination von Praxis und Theorie als ein duales Studium“, erklärt Peter Golinski  mit Blick auf die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt. Das sei vielen jungen Leuten jedoch noch nicht bekannt, nur ca. vier Prozent der Studierenden bundesweit wählen ein duales Studium. Gerade in den technischen Studiengängen seien die Abbruchquoten hoch und das Studium werde oft als zu theoretisch eingeschätzt, erläutert Golinski. „Bei einem dualen Studium ist dies anders, da es praktisches Arbeiten im Unternehmen mit dem Studium an einer Hochschule oder Universität ideal verbindet und der Berufseinstieg nach dem Studium oft bereits gesichert ist“, so Golinski.


Bei den dualen Studiengängen in Norddeutschland liegt laut einer aktuellen Umfrage bei den Mitgliedsunternehmen der Arbeitgeberverbände Elektrotechnik an Nummer Eins, kurz vor dem Maschinenbau. An dritter Stelle folgt Wirtschaftsingenieurwesen. Die meisten dual Studierenden im Norden sind laut der Umfrage an der Nordakademie in Elmshorn eingeschrieben, aber auch die Technische Universität Hamburg spielt mit ihren dualen Studiengängen für die Unternehmen eine zunehmend wichtige Rolle.


Golinski fordert, dass das duale Studium bei der Berufsorientierung stärker berücksichtigt werden müsse: „Ein Grund für die noch viel zu geringe Bekanntheit des dualen Studiums ist sicherlich, dass darüber zu wenig bei der beruflichen Orientierung in den Schulen informiert wird – wenn die Berufsorientierung überhaupt stattfindet und nicht wie während der vergangenen zwei Pandemiejahre häufig ausfällt. Die einzigartige Kombination des dualen Studiums darf nicht unter den Tisch fallen. Hier erwarten wir von allen Akteuren mehr Engagement“, fordert Golinski, „denn von einem dualen Studium profitieren alle, die jungen Leute ebenso wie die Unternehmen.“ 

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