Commerzbank: Zinswende und Inflation bestimmen Anlageverhalten in Hamburg

Steigender Investitionsbedarf im Mittelstand - Unternehmen sehen sich verstärkt mit Cyberrisiken konfrontiert

Hamburg, 13. März 2024. Das gestiegene Zinsniveau und die anhaltende Inflation haben im vergangenen Jahr über alle Kundengruppen hinweg zu einem großen Beratungsbedarf bei der Commerzbank Hamburg geführt. „Speziell bei unseren Privatkunden hat das Interesse an Sparprodukten aufgrund attraktiver Zinsangebote stark zugenommen“, sagt André Nogat, Leiter Private Banking und Wealth Management der Commerzbank Hamburg. Das Einlagenvolumen ist entsprechend in dem Segment im vergangenen Jahr in der Region um 2,7 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro gestiegen.

Bestätigt wird der Trend durch eine aktuelle Studie, die das Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag der Commerzbank durchgeführt hat. Demnach ist für die Hälfte der Hamburger das Tages- oder Festgeldkonto bzw. das Sparbuch die beliebteste Sparform. „Das ist sicherlich auf die wichtigsten Bedürfnisse der Befragten zurückzuführen: Sicherheit und Verfügbarkeit“, so Nogat. Laut Studie sparen 70 Prozent der Befragten. Knapp die Hälfte davon legt monatlich 150 Euro oder mehr beiseite. „Allerdings wird oft renditeschwach gespart. Dabei ist fehlendes Wissen meist der Hauptgrund, nicht in Wertpapiere zu investieren.“

Aus Sparern kompetente Anleger machen

Die Studie zeigt, dass sich nur knapp jeder Zehnte sehr gut mit Finanz- und Anlageprodukten auskennt. Auch wenn in Hamburg 55 Prozent Aktien, Fonds, ETFs oder andere Wertpapieranlagen besitzen und damit mehr als bundesweit, geben nur 30 Prozent an, eine Anlagestrategie zu haben. „Wir sehen es umso mehr als unseren Beratungsauftrag an, aus Sparern kompetente Anleger zu machen“, so Nogat. „Insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Inflation bleiben Wertpapiere eine sinnvolle Anlageform. Auch mit kleinen Summen kann hier über Wertpapiersparpläne bereits investiert und Vermögen aufgebaut werden.“

Nachhaltiges Asset Management wird ausgebaut

Erwartungsgemäß hat sich 2023 als guter Aktienjahrgang erwiesen, der DAX erreichte ein Plus von mehr als 20 Prozent. Das Wertpapiervolumen der Commerzbank Hamburg stieg im vergangenen Jahr um 8,9 Prozent auf nun 6,8 Milliarden Euro. „Bei unseren vermögenden Kunden standen hier insbesondere Mischfonds und unsere gemanagte Vermögensverwaltung im Fokus“, erläutert Nogat. Zugleich steigt die Nachfrage nach Sachwertanlagen wie in erneuerbare Energien und nachhaltige Infrastrukturprojekte. „Wir wollen daher im Asset Management weiter wachsen und unseren Kunden attraktive Investmentprojekte ermöglichen.“ Dazu zählt unter anderem die Mehrheitsbeteiligung an der Aquila Capital Investmentgesellschaft aus Hamburg.

Steigende Kreditnachfrage bei Unternehmen

Auf der Kreditseite führte das gestiegene Zinsniveau bei Unternehmen unter anderem dazu, Finanzierungen neu zu strukturieren. „Die inverse Zinsstruktur, also wenn Zinsen für kurze Laufzeiten höher liegen als für lange, führte dazu, dass längerfristige Finanzierungen verstärkt nachgefragt wurden“, erläutert Martin Preißler, Niederlassungsleiter Firmenkunden der Commerzbank Hamburg. „Wir beobachten allerdings keinen Investitionsstau. Vielmehr erwarten wir aufgrund der Transformationsherausforderungen, vor denen die deutsche Wirtschaft steht, eine steigende Kreditnachfrage.“ Insgesamt lag das Kreditvolumen im Segment Unternehmerkunden Ende 2023 in Hamburg stabil bei 1,4 Mrd. Euro, im Firmenkundenbereich, also der größeren mittelständischen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 15 Mio. Euro, bei 1,6 Mrd. Euro.

Herausforderung Cybersicherheit

Zu einer der größten Herausforderungen für die Unternehmen zählt neben dem Fachkräftemangel aktuell das Thema Cybersicherheit. „Die Bedrohung im Cyberraum ist so hoch wie nie zuvor. Dabei stehen nicht mehr nur große, zahlungskräftige Unternehmen im Mittelpunkt, sondern zunehmend auch kleine und mittlere Organisationen“, sagt Preißler. „Wir unterstützen unsere Kunden daher bei der Stärkung ihrer Resilienz mit einem umfassenden Cyber-Security-Angebot.“ Dazu zählen unter anderem Sicherheitsberatungen mit Hilfe von Kooperationspartnern, Awareness-Schulungen oder Cyberversicherungen.

Vielfältige Unterstützung bei grüner Transformation

Die Umstellung auf neue grüne Technologien und die Anpassung von Produktionsprozessen machen weitere Investitionen im Mittelstand notwendig. „Wir begleiten unsere Kunden aktiv bei der grünen Transformation“, so Preißler. „Unsere Experten führen regelmäßig Nachhaltigkeitsdialoge, um den Transformationsstand des Kunden zu ermitteln und ihm darauf basierend entsprechende Produkte anbieten zu können.“ Dazu zählen nachhaltigen Anleihen ebenso wie Förderkredite der KfW.

Ausbau von digitalen Bezahllösungen für Unternehmen

Mit Blick nach vorn wird die Commerzbank unter anderem ihre Produktpalette im Zahlungsverkehr ausbauen. Mit dem Joint Venture Commerz Globalpay GmbH werden zum Beispiel digitale Bezahlprodukte für Unternehmerkunden in Deutschland entwickelt. „Dazu gehört beispielsweise eine Smartphone-basierte Zahlungsanwendung, die es unseren Händlern ermöglicht, mobile Zahlungen ohne separates Kartenlesegerät zu akzeptieren“, erläutert Preißler.

Positiver Ausblick für Aktionäre, Kunden und Mitarbeitende

Insgesamt konnte die Commerzbank ihren Konzerngewinn im Geschäftsjahr 2023 um mehr als 50 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro steigern. Zum besten Ergebnis seit 15 Jahren hat auch die Region Hamburg beigetragen. Aufgrund des starken Geschäftsergebnisses plant die Commerzbank, insgesamt rund eine Milliarde Euro Kapital an ihre Aktionärinnen und Aktionäre zurückzugeben. Als Teil der Kapitalrückgabe beabsichtigt die Bank, vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung, eine Dividende von rund 35 Cent je Aktie auszuschütten. „Mit diesem Rückenwind können wir weiter an unserem strategischen Ziel 2027 arbeiten, unseren Kunden die individuell passenden Lösungen für zukunftsorientierte Bedürfnisse anzubieten und ein attraktiver Arbeitgeber mit vielseitigen Perspektiven zu sein“, so Preißler.

Quelle: Commerzbank AG