Mini-Jetlag im Herbst: Jeder Dritte leidet unter der Zeitumstellung
Frauen besonders betroffen – Mehrheit der Deutschen fordert Abschaffung
Hamburg, 23. Oktober 2025. Am kommenden Sonntag ist es wieder soweit: Die Uhren werden in der Nacht von drei auf zwei Uhr zurückgestellt. Für viele Menschen ist die Zeitumstellung mehr als nur eine lästige Umgewöhnung – sie macht krank. Laut einer aktuellen, repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit haben 31 Prozent der Deutschen bereits gesundheitliche oder psychische Probleme wegen der Umstellung erlebt.
Besonders betroffen sind Frauen: Fast vier von zehn (39 Prozent) klagen über Beschwerden, bei Männern ist es knapp ein Viertel (24 Prozent).
Müdigkeit, Schlafprobleme, Reizbarkeit
Am häufigsten genannt wird Müdigkeit (75 Prozent). Zwei Drittel der Befragten berichten über Einschlafprobleme oder Schlafstörungen (65 Prozent). Auch Konzentrationsprobleme (40 Prozent), Reizbarkeit (33 Prozent) und depressive Verstimmungen (16 Prozent) treten regelmäßig auf. Fast jede*r Fünfte gab an, schon einmal wegen der Zeitumstellung zu spät zur Arbeit gekommen zu sein.
Frauen und Ältere besonders anfällig
Die Umfrage zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen: Frauen leiden fast doppelt so häufig unter Beschwerden wie Männer. Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der Betroffenen. Während bei den 18- bis 29-Jährigen rund 30 Prozent Probleme angeben, sind es in der Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen 34 Prozent – fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Mehrheit will Schluss mit der Umstellung
Die große Mehrheit der Deutschen hat genug: 76 Prozent wünschen sich die Abschaffung der Zeitumstellung. Nur 22 Prozent halten sie noch für sinnvoll. Besonders groß ist die Ablehnung in Ostdeutschland (82 Prozent). Im Norden zeigt sich dagegen ein leichter Trend zur Akzeptanz – dort finden 30 Prozent die Zeitumstellung sinnvoll, elf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Vor allem Jüngere (18 bis 29 Jahre) sehen das Thema etwas entspannter: 33 Prozent von ihnen halten die Umstellung für sinnvoll. Bei den über 60-Jährigen sind es nur 19 Prozent.
EU weiter ohne Einigung
Die Sommerzeit wurde in Deutschland 1980 eingeführt, um Energie zu sparen – ein Ziel, das heute als überholt gilt. Seit 1996 gilt die Regelung EU-weit. Zwar hat das Europäische Parlament bereits 2019 die Abschaffung der Zeitumstellung beschlossen, doch bis heute fehlt eine Einigung der Mitgliedstaaten, ob künftig dauerhaft Sommer- oder Normalzeit gelten soll.
Hier geht es zum Ergebnisbericht der Forsa-Umfrage
Quelle: DAK
JM/NW
