Nachhaltigkeit als Standortfaktor: Wie Föhr mit seinem Strandkonzept Ökologie und Wirtschaft verbindet

Inselkommunen schaffen Planungsinstrument für Tourismus, Küstenschutz und nachhaltige Infrastruktur

Föhr, November 2025. Was hat ein Strandkonzept an der Nordsee mit Wirtschaft zu tun? Auf Föhr eine ganze Menge. Denn die Strände der Insel sind nicht nur touristische Highlights, sondern entscheidende Wirtschaftsfaktoren: Sie sichern Arbeitsplätze, generieren Einnahmen für die Region und prägen die Attraktivität der Insel als Urlaubsziel. Gleichzeitig erfordert der Schutz der empfindlichen Natur- und Küstenräume sorgfältige Planung, um ökologische, rechtliche und wirtschaftliche Interessen in Einklang zu bringen.

Nach acht Jahren kontinuierlicher Arbeit haben die fünf Föhrer Strandkommunen – Dunsum, Nieblum, Oldsum, Utersum und Wyk – das Strandkonzept Föhr entwickelt. Es dient der Verwaltung künftig als strategisches Handlungstool und Planungsrahmen, um künftige Vorhaben an der Küste, von Strandinfrastruktur bis baulichen Maßnahmen, fundiert zu bewerten und abzustimmen.


Das Konzept berücksichtigt nicht nur touristische Nutzung, sondern auch ökologische und naturschutzrechtliche Aspekte, Küstenschutz und Hochwasservorsorge. So wird genau abgewogen, wo beispielsweise Strandsaunen, Volleyballfelder oder Drachenzonen errichtet werden können – und wo der Naturstrand unangetastet bleibt. Ziel ist es, Ordnung zu schaffen, ohne die natürliche Vielfalt zu gefährden, und gleichzeitig die wirtschaftliche Nutzung der Strände langfristig abzusichern.


Die Küstenzone Föhrs liegt im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, Teil des UNESCO-Weltnaturerbes. Hier treffen empfindliche Biotope auf touristische Nutzung und wirtschaftliche Interessen. Das Strandkonzept dokumentiert den aktuellen Bestand aller Strandbereiche, legt Zielgrößen und Obergrenzen fest und bewertet geplante Projekte im übergreifenden Inselzusammenhang. Damit wird die Grundlage geschaffen, um Investitionen in Infrastruktur und Strandversorgung effizient, nachhaltig und rechtlich abgesichert zu planen.


Insgesamt zeigt das Projekt, wie Inselkommunen durch Zusammenarbeit strategische Planungsinstrumente schaffen können, die wirtschaftliche, touristische und ökologische Interessen gleichermaßen berücksichtigen. Die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg ermöglicht es, dass die Insel als Ganzes betrachtet wird, anstatt isolierte Einzelprojekte zu planen – ein entscheidender Faktor für wirtschaftliche Stabilität, Tourismusentwicklung und Naturschutz.


Das Strandkonzept ist damit nicht nur ein Instrument für Verwaltung und Politik, sondern auch ein wirtschaftlicher Standortfaktor: Durch klare Vorgaben und nachhaltige Planung können Investitionen gezielt umgesetzt werden, die Wettbewerbsfähigkeit der Insel als Urlaubsziel sichern und gleichzeitig die Nachhaltigkeitsstrategie der Gemeinden unterstützen.

JM/NW