Gemeinsam führen – gemeinsam gewinnen
Helga-Stödter-Preis 2025 würdigt Hamburger Unternehmen für gelebtes Mixed Leadership
Hamburg, 13. Oktober 2025 – In der Handelskammer Hamburg wurden am Montagabend vor rund 200 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft die diesjährigen Helga-Stödter-Preise für Mixed Leadership verliehen. Geehrt wurden Unternehmen, die zeigen, dass Gleichstellung und wirtschaftlicher Erfolg kein Widerspruch sind – sondern sich gegenseitig verstärken. Der traditionsreiche Preis, eine gemeinsame Initiative der Helga-Stödter-Stiftung und der Handelskammer Hamburg, wurde bereits zum 13. Mal vergeben. Er zeichnet Organisationen aus, die Führungsverantwortung bewusst zwischen Frauen und Männern teilen und damit zukunftsfähige Unternehmenskulturen schaffen.

Hamburg zeigt: Vielfalt ist Zukunftssicherung
„Vielfalt ist kein Zeitgeist, sondern Zukunftssicherung“, betonte
Prof. Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg, in seiner Eröffnungsrede. „Hamburg lebt von Menschen, die Brücken bauen – zwischen Ideen, Generationen und Perspektiven. Mixed Leadership ist genau so eine Brücke. Wenn Frauen und Männer gemeinsam führen, entsteht Innovation – und damit die Grundlage für einen starken Standort Hamburg."
Auch
Kathrin Haug, Vizepräses der Handelskammer, hob die Bedeutung gemischter Führung in Zeiten des Umbruchs hervor: „Innovation entsteht nie im Gleichklang, sondern im Zusammenspiel unterschiedlicher Perspektiven. Gerade in Zeiten von Künstlicher Intelligenz, Fachkräftemangel und digitalem Wandel brauchen wir Führung, die Diversität lebt und den Mut hat, Neues zuzulassen.
“Beide machten deutlich, dass Mixed Leadership kein Sonderfall sein darf: „Mixed Leadership darf nicht die Ausnahme bleiben, sondern muss zur Selbstverständlichkeit werden – hier in Hamburg, in Deutschland und weltweit."
Engagement, das wirkt
Die Preisträger 2025 – Lufthansa Technik AG, CMA CGM (Deutschland) GmbH Shipping Agency, Rothlaender & Co. GmbH und brand eins Medien AG *) überzeugten die Jury mit konkreten Maßnahmen, die über reine Symbolpolitik hinausgehen. Sie fördern Frauen gezielt auf ihrem Karriereweg, schaffen flexible Rahmenbedingungen und verankern Gleichstellung als Führungsprinzip. Die Jury lobte insbesondere, dass die ausgezeichneten Organisationen Mixed Leadership als Haltung verstehen – nicht als kurzfristige Maßnahme, sondern als strategisches Fundament ihrer Unternehmenskultur.
Ein inspirierender Abend voller Impulse
Für den emotionalen Höhepunkt des Abends sorgte
Dr. Rainer Esser, CEO der ZEIT Verlagsgruppe, der in seiner launigen Keynote ein leidenschaftliches Plädoyer für weibliche Führung hielt: „Frauen in Führungspositionen sind kein Nice-to-have, sondern ein Muss für kluge, menschliche und wirtschaftlich erfolgreiche Entscheidungen." Mit Charme, Humor und Nachdruck warb Esser dafür, Führungsstrukturen konsequent neu zu denken – „nicht nur, um gerechter zu sein, sondern um besser zu werden“. Seine Worte lösten bei den Gästen anhaltenden Applaus aus.
Mixed Leadership als Motor der Transformation
Die Handelskammer Hamburg und die Helga-Stödter-Stiftung sehen in Mixed Leadership einen zentralen Baustein für die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft. Ob Luftfahrttechnik, Logistik, Medien oder Handel – viele Hamburger Unternehmen beweisen bereits heute, dass gemischte Führungsteams innovativer agieren, Mitarbeitende stärker binden und erfolgreicher auf Veränderungen reagieren. „Der Helga-Stödter-Preis zeigt jedes Jahr aufs Neue, wie viel Potenzial freigesetzt wird, wenn Vielfalt nicht nur gefordert, sondern gefördert wird“, sagte eine der Preisträgerinnen. „Wir sehen, dass Gleichstellung kein Ziel am Ende eines Prozesses ist – sie ist der Weg dorthin."
Ein Preis mit Signalwirkung
Mit der 13. Verleihung des Helga-Stödter-Preises setzt Hamburg erneut ein deutliches Zeichen: Gleichstellung ist keine Nebensache, sondern Zukunftspolitikt. Die Auszeichnung würdigt nicht nur erfolgreiche Unternehmen, sondern inspiriert auch andere, Mut zur Veränderung zu zeigen – hin zu einer Führungskultur, in der Vielfalt selbstverständlich ist. Beim anschließenden Empfang in der Handelskammer wurde noch lange über Führung, Verantwortung und Wandel diskutiert – in echter Hamburger Tradition: offen, engagiert und auf Augenhöhe.
Hintergrund
Der Helga-Stödter-Preis wird seit 2012 jährlich von der Handelskammer Hamburg in Kooperation mit der Helga-Stödter-Stiftung vergeben. Er ehrt Unternehmen, die sich in besonderer Weise für Mixed Leadership einsetzen – also für die ausgewogene Besetzung von Führungspositionen mit Frauen und Männern. Ziel ist es, gute Beispiele sichtbar zu machen, den Austausch zu fördern und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Vielfalt in Führung nicht nur gerecht, sondern wirtschaftlich klug ist.
JM/NW.
Die diesjährigen Gewinner:
Lufthansa Technik AG
Die Lufthansa Technik AG erhält den Helga-Stödter-Preis 2025 für ihr umfassendes Projekt women@LHT. Mit einem ganzheitlichen Ansatz aus ‘Attract, Retain und Culture’ konnte das Unternehmen den Anteil von Frauen in Führungspositionen in nur zwei Jahren von 9 auf gut 23 Prozent steigern.
Das Projekt wurde mit direkter Vorstandsunterstützung umgesetzt und hat eine nachhaltige Veränderung der Unternehmenskultur bewirkt. Lufthansa Technik fördert weibliche Talente gezielt durch Shared Leadership-Modelle, individuelle Karriereprogramme und Kooperationen mit Frauennetzwerken. Seit Mai verstärkt mit Janna Schumacher eine Frau den Vorstand des Unternehmens. Mit über 10.000 Beschäftigten am Standort Hamburg und Initiativen wie Unconscious-Bias-Trainings und Netzwerktagen ist Lufthansa Technik ein international sichtbares Beispiel für Diversity in Technikberufen.
CMA CGM (Deutschland) GmbH Shipping Agency
In der traditionell männerdominierten Schifffahrtsbranche setzt die CMA CGM Deutschland GmbH neue Maßstäbe. Das Unternehmen hat sich konsequent der Förderung von Frauen in Führungspositionen verschrieben und verbindet internationale Diversity-Programme mit lokaler Verantwortung in Hamburg. Mit Projekten wie #WeAreShipping, WE – Women’s Empowerment und der digitalen C-BOX zur Förderung inklusiver Teamarbeit wird Vielfalt als strategischer Erfolgsfaktor verankert. Über 40 Prozent der Führungspositionen sind inzwischen mit Frauen besetzt – in einer Branche, in der dies noch immer eine Ausnahme ist. CMA CGM zeigt eindrucksvoll, dass Diversität in der Logistikbranche Innovationskraft und Unternehmenskultur stärkt.
brand eins Medien AG
Die brand eins Medien AG steht seit seiner Gründung 1999 für journalistische Exzellenz – und für eine Unternehmenskultur, in der Gleichstellung selbstverständlich ist. Mit einem Frauenanteil von 60 Prozent in Führungspositionen, einer paritätisch besetzten Chefredaktion und einem divers zusammengesetzten Vorstand lebt brand eins das Prinzip des Mixed Leadership. Flexible Arbeitsmodelle, Jobsharing und ein respektvolles Miteinander prägen die Kultur des Hauses. Das Medienhaus zeigt, dass Vielfalt nicht nur journalistisch ein Thema ist, sondern als Unternehmenswert täglich gelebt wird.
Rothlaender & Co. GmbH
Das Hamburger Handelshaus Rothlaender & Co. blickt mit seinem Ursprung im Jahr 1865 auf 160 Jahre Unternehmensgeschichte zurück. In fünfter Inhabergeneration geführt, steht das Asien-Importhandelshaus neben ausgezeichneten Kunden- und Lieferantenbeziehungen für langfristige Partnerschaften, verantwortungsvolle Nachfolge und die Verbindung von Tradition und moderner Unternehmensführung. Seit 2018 leiten Caroline L. Schroth und ihr Vater Karl-Ernst Rothlaender das Familienunternehmen gemeinsam – ein generationenübergreifendes Führungstandem, das auf Vertrauen, Offenheit und zeitgemäße Arbeitsformen setzt. Flexible Arbeitszeitmodelle, geteilte Führungsverantwortung und eine inklusive Beschäftigungspraxis zeigen, dass Gleichstellung und Teilhabe auch im Mittelstand erfolgreich gelebt werden können.