Starkes erstes Halbjahr 2025 für den Hamburger Hafen: Containerumschlag wächst um über 9 Prozent

Trotz globaler Unsicherheiten verzeichnet Deutschlands größter Seehafen im ersten Halbjahr 2025 deutliches Wachstum – insbesondere im Containerumschlag, Transhipment und Asienhandel.

Hamburg, 19. August 2025. Der Hamburger Hafen zeigt sich im ersten Halbjahr 2025 als Wachstumsmotor der deutschen Seehafenwirtschaft. Trotz angespannter geopolitischer Lage und einer insgesamt verhaltenen konjunkturellen Entwicklung legte der Containerumschlag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,3 Prozent auf 4,2 Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) zu. Auch der gesamte Seegüterumschlag konnte mit einem Plus von 3,6 Prozent auf 57,8 Millionen Tonnen zulegen – maßgeblich getragen vom starken Wachstum im Containersegment.

„Der Hamburger Hafen profitiert aktuell in hohem Maße von neuen Liniendiensten und den Umstrukturierungen der Reedereien“, sagt Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing. Dadurch konnten nicht nur Marktanteile gegenüber den großen Westhäfen zurückgewonnen, sondern auch wichtige Impulse im internationalen Seeverkehr gesetzt werden.


Fernost und Ostsee treiben den Aufschwung

Besonders positiv entwickelten sich die Containerverkehre mit dem Fahrtgebiet Fernost, die um 10,7 Prozent auf 1,8 Millionen TEU zulegten. China bleibt mit einem Zuwachs von 10,5 Prozent (auf 1,2 Millionen TEU) der mit Abstand wichtigste Partner in der Region, während auch Malaysia (+93,2 Prozent) und Indien (+41,6 Prozent) stark wachsen konnten – teils bedingt durch neue Transhipment-Routen.


Auch der Ostseeraum verzeichnet deutliche Zuwächse. Mit einem Plus von 20,8 Prozent auf 734.000 TEU entwickelte sich diese Region überdurchschnittlich stark. Vor allem die Umschläge mit Polen (+28,8 Prozent ), Dänemark (+36,0 Prozent ) und Finnland (+20,1 Prozent ) trugen dazu bei. Einen Rückgang musste hingegen der Handel mit den USA hinnehmen (-19,3 Prozent ), was auf handelspolitische Spannungen zurückgeführt wird.


Mehr Großschiffe, mehr Liniendienste

Die Zahl der Schiffsanläufe stieg im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,7 Prozent. Besonders deutlich war der Anstieg bei den Großcontainerschiffen mit Kapazitäten über 10.000 TEU – sie nahmen um 51,6 Prozent auf 285 Anläufe zu. Schiffe mit einer Kapazität über 24.000 TEU legten ebenfalls kräftig zu (+29,6 Prozent). Neue Liniendienste in Richtung Mittelmeer, Indien und Fernost stärken die Rolle Hamburgs als internationale Drehscheibe zusätzlich.


Transhipment legt stark zu – Hinterlandverkehre wachsen stabil

Auch im Transhipment, also der Weiterverladung von Containern auf andere Seeschiffe, konnte Hamburg im ersten Halbjahr deutlich zulegen: Mit 1,6 Millionen TEU wurde ein Wachstum von 23,8 Prozent erreicht. Die Container-Hinterlandverkehre, die insbesondere auf die Bahn- und Binnenschiffinfrastruktur angewiesen sind, wuchsen um 2,2 Prozent auf 2,6 Millionen TEU.


„Mit dem erneuten Anstieg der Hinterlandverkehre bestätigt sich Hamburgs Bedeutung als logistisches Bindeglied zwischen Ostsee, Mitteleuropa und Fernost“, betont Friedrich Stuhrmann, CCO der Hamburg Port Authority. Auch die seit April getestete Ausweitung der Begegnungszonen vor Wedel trägt bereits zur Flexibilisierung der Schiffsverkehre bei. Zukunftsweisend sind darüber hinaus Infrastrukturprojekte wie die Transformation des Waltershofer Hafens.


Massengutbereich mit durchwachsenen Ergebnissen

Während das Stückgut deutlich zulegen konnte (+6,8 Prozent  auf 41,2 Mio. Tonnen), zeigte sich der Massengutumschlag rückläufig (-3,8 Prozent  auf 16,0 Mio. Tonnen). Besonders stark betroffen war der Agrarbereich, wo der Getreideexport um mehr als 80 Prozent einbrach. Positiv entwickelten sich dagegen Flüssiggüter (+10,3 Prozent ) und der Import von Ölfrüchten (+8,9 Prozent ).

 

Der Hamburger Hafen beweist im ersten Halbjahr 2025 trotz schwieriger Rahmenbedingungen seine Wettbewerbsfähigkeit. Mit einem zweistelligen Wachstum im Containerbereich, einer deutlich erhöhten Zahl an Großcontainerschiffsanläufen und einer stabilen Entwicklung im Hinterlandverkehr setzt der Hafen wichtige Zeichen für die Zukunft. Neue Linienverbindungen und eine bessere Anpassung an weltweite Umroutungen stärken Hamburgs Position im internationalen Seeverkehr nachhaltig.

Quelle: Hafen Hamburg Marketing

Bearbeitet: JM/NW