Im Zeichen des Kinderschutzes: HanseMerkur initiiert bundesweite Vernetzungsveranstaltung

Im Zeichen des Kinderschutzes:

HanseMerkur initiiert bundesweite Vernetzungsveranstaltung

Hamburg, 7. März 2024. Der HanseMerkur Preis für Kinderschutz wird seit 1980 jedes Jahr vergeben. Seitdem haben sich über 3.800 Projekte beworben, ausgezeichnet wurden bislang 178 Projekte, die Preisgelder in Höhe von über 1,4 Millionen Euro erhalten haben. Grund genug dafür, im Januar 2023 eine HanseMerkur Preis Kinderschutz-Academy ins Leben zu rufen. Im Rahmen des neuen Netzwerks ist es den Preisträgerinitiativen künftig möglich, sich noch besser untereinander auszutauschen und sich gegenseitig noch intensiver zu unterstützen.

Vom 29. Februar bis zum 1. März 2024 kamen in Hamburg nunmehr erneut Preisträgerinnen und Preisträger des HanseMerkur Preis für Kinderschutz aus ganz Deutschland zusammen, um Wissen und Erfahrungen miteinander zu teilen. Ein vielfältiges Programm aus Fachvorträgen renommierter Experten und Workshops rund um den Kinderschutz sowie zur Arbeit der sozialen Einrichtungen setzte wertvolle Impulse.   


„Effektiver Kinderschutz braucht ein starkes Netzwerk. In Deutschland leben etwa 14 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Sie sind darauf angewiesen, dass die Gemeinschaft sie hört und sich ihrer Belange widmet. Mit der HanseMerkur Preis für Kinderschutz Academy fördern wir unsere Preisträgerinitiativen, die Teil dieses bundesweiten Netzwerkes sind, und unterstützen sie bei ihrer wichtigen Arbeit“, erklärt Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender der HanseMerkur.

Hochkarätige Fachvorträge zeigen eine positive Entwicklung im Kinderschutz


Den Auftakt machte die renommierte Professorin für Jugendhilfe und Kinderschutz an der Frankfurt University of Applied Sciences, Dr. phil. Maud Nordstern. Seit Langem setzt sie sich dafür ein, dass Kinderschutz ausreichend in der Lehre verankert wird. Leider ist dies bei den meisten Disziplinen nicht der Fall, obwohl sie tagtäglich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und für deren Wohlergehen verantwortlich sind.  Die „Interdisziplinäre Vorlesungsreihe zur Kindeswohlgefährdung“, die die Hochschule gemeinsam mit der J. W. Goethe-Universität aufgrund dieses Missstandes ins Leben gerufen hat, wurde bereits 2018 mit dem HanseMerkur Preis für Kinderschutz ausgezeichnet. Das Projekt hat mittlerweile Schule gemacht: Das Bildungsangebot ist derzeit in einer erweiterten Lehrfassung an über 20 Hochschulen bundesweit auf deren Lernplattformen im Einsatz. „Wenn wir uns etwas wünschen dürften, dann wäre es ein niedrigschwelliges Lehrmittelportal auf Bundesebene, auf dem Angebote wie unseres zentral und einfach zu finden sind, so dass die, die im Kinderschutz lernen und lehren leichteren Zugang finden als bisher“, appellierte Nordstern in ihrem Vortrag. Derzeit ist der sogenannte Kinderschutzfachtag nur auf der Webseite der Landesfachstelle Prävention sexualisierte Gewalt NRW (PsG.nrw) für jeden verfügbar.

Lesen Sie hier: HanseMerkur baut Netzwerk mit über 170 sozialen Initiativen auf

Am zweiten Tag berichtete die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion NRW, Christina Schulze Föcking, den Teilnehmenden über die Entwicklung der Arbeit im Kinder- und Jugendschutz in Nordrhein-Westfalen. Die engagierte Politikerin ist stellvertretende Vorsitzende der Kinderschutzkommission NRW, die als Konsequenz aus dem Missbrauchskomplex Lügde 2019 gebildet wurde. „Ich habe hier heute so viele fantastische Menschen kennenlernen dürfen, die den Kinderschutz im Fokus haben und etwas bewegen. Es ist schön zu sehen, wie viele Kinderschützer es im Land gibt. Die HanseMerkur bringt diese Menschen mit ihrer Academy zusammen, das ist großartig. Ich würde mir wünschen, dass mehr Unternehmen dem Beispiel folgen, nämlich hinschauen und nicht wieder wegschauen. Die HanseMerkur geht hier einen vorbildlichen Weg. Ich konnte heute viele Kontakte knüpfen und kenne in jedem Bundesland die richtigen politischen Ansprechpartner, das hat sich in jedem Fall gelohnt, weil wir die Menschen nun auch vor Ort zusammenbringen können“, so Schulze Föcking.


Organisationen profitieren von alltagsnahmen Support


Neben den Fachvorträgen ging es an beiden Tagen aber auch um praxisnahe Themen, die den Alltag sozialer Einrichtungen prägen, für die sie jedoch selten die nötigen Ressourcen zur Verfügung haben. Vier Experten-Workshops behandelten die Themen Fundraising, Motivation von Ehrenamtlichen, die Unterschiede gemeinnütziger Rechtsformen sowie das Erkennen unterschiedlicher Traumata bei Kindern. Praktische Tipps und Hilfestellungen gab es auch für effektives Social Media Management sowie für die seitens der EU ab 2025 verpflichtende Barrierefreiheit von Webseiten.


Über den HanseMerkur Preis für Kinderschutz

Im UNO-Jahr des Kindes 1979 gab die HanseMerkur bei Prof. Dr. Hedwig Wallis, damals Direktorin der Psychosomatischen Abteilung an der Hamburger Universitäts-Kinderklinik, eine Studie in Auftrag, welche nachwies, dass die begleitende Mutter zur Beschleunigung des Genesungsverlaufs und zur Vorbeugung gegen seelische Schäden bei stationären Aufenthalten von Kindern entscheidend ist. Diese Erkenntnis mündete ein Jahr später in den „Mutter-und-Kind-Tarif“, mit dem die HanseMerkur als erster privater Krankenversicherer das „Rooming-in“ absicherte. Parallel dazu wurde 1980 erstmals unter dem Motto „Sorge für Kinder ist Vorsorge für die Zukunft“ der HanseMerkur Preis für Kinderschutz ausgeschrieben. Ausgezeichnet werden einzelne Personen, private Initiativen und Gruppen in Deutschland, die sich weitgehend ehrenamtlich und höchst engagiert sowie beispielhaft für die Belange von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Dies kann im Bereich der psycho-sozialen, der medizinischen oder gesellschaftlichen Hilfe bzw. Vorbeugung geschehen. Eine zehnköpfige Jury aus renommierten Kinderschützern, der unter anderem Heinz Hilgers (Der Kinderschutzbund), Georg Graf Waldersee (Deutsches Komitee für UNICEF) und Prof. Dr. Sabine Walper (Deutsche Liga für das Kind) angehören, sorgt für den Know-how-Transfer und die Qualitätskontrolle bei der alljährlichen Auswahl exzellenter Initiativen im Kinder- und Jugendschutz. Seit 1980 haben sich über 3.800 Projekte beworben. Ausgezeichnet wurden bislang 178 Projekte, die Preisgelder in Höhe von über 1,4 Millionen Euro erhalten haben.


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