Jedes vierte Unternehmen in Hamburg von Cyberkriminalitaet betroffen

Jedes vierte Unternehmen in Hamburg von Cyberkriminalität betroffen

Häufigste Angriffe durch Phishing-Mails und Erschleichen von Vertrauen

Jedes vierte Unternehmen in Hamburg ist bereits Opfer eines Cyberangriffs geworden. Im Bundesdurchschnitt sind es mit 43 Prozent sogar noch deutlich mehr. Bei mehr als der Hälfte (58 Prozent) der Unternehmen in Hamburg wurde dabei versucht, Daten durch Phishing-Mails zu stehlen. Bei einem Fünftel wollten Externe das Vertrauen von Mitarbeitenden ausnutzen, um sensible Daten zu erhalten. Das geht aus der 9. Unternehmerkunden-Studie im Auftrag der Commerzbank hervor. Für diese wurden bundesweit 2.500 Unternehmen - sowohl Kunden der Commerzbank als auch anderer Banken - mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos befragt, davon 100 in Hamburg.


Ein Viertel der betroffenen Unternehmen in Hamburg beklagt dabei Schäden durch die Cyberkriminalität. Diese reichen von finanziellen Verlusten über Imageschäden bis hin zum Verlust von Kunden bzw. Kundendaten. „Häufig ist der Faktor Mensch ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg eines solchen Angriffs“, sagt Christian Möckelmann, verantwortlich für das Unternehmerkundengeschäft der Commerzbank in Hamburg und Schleswig-Holstein. „So konnten 86 Prozent der Unternehmen Schlimmeres durch die Aufmerksamkeit der Geschäftsführung oder von Mitarbeitenden verhindern.“ Der Einsatz einer Sicherheits-Software konnte bei der Hälfte der Unternehmen einen Cyberangriff verhindern.

Hier geht es zur Studie

Für knapp 90 Prozent ist Cybersicherheit ein wichtiges Thema


Das Thema Cybersicherheit ist 86 Prozent der Hamburger Unternehmen entsprechend wichtig. Die große Mehrheit (86 Prozent) sieht sich hier zugleich schon gut aufgestellt. „Bei der Hälfte der hiesigen Unternehmen trägt die Geschäftsführung die Verantwortung für die Cybersicherheit“, erläutert Möckelmann. Bei etwa 25 Prozent (bundesweit 14 Prozent) kümmern sich externe Dienstleister um das Thema, bei weiteren 9 Prozent (bundesweit 18 Prozent) IT-Experten im Unternehmen. Über die Hälfte der Unternehmen sieht aktuell keine Notwendigkeit, weitere Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Knapp ein Viertel will die bestehenden Maßnahmen indes erweitern, um künftig noch besser auf mögliche Cyberangriffe vorbereitet zu sein. Davon setzen jeweils rund drei Viertel auf die Installation entsprechender Sicherheits-Software sowie auf die Schulung und Weiterbildung der Geschäftsführung sowie die Sensibilisierung der Beschäftigten.



30 Prozent wollen Cyberschutzversicherung abschließen


„Wir unterstützen unsere Kunden bei dem Thema und bieten entsprechende Schulungen an“, sagt Möckelmann. „Damit erhalten die Absolventen ein Zertifikat, das unter anderem eine Voraussetzung für den Abschluss einer Cyberschutzversicherung ist.“ Eine solche Police streben aktuell 30 Prozent der Unternehmen in Hamburg an. „Eine Cyberschutzversicherung übernimmt nicht nur im Schadensfall die entstandenen Kosten, sondern hilft bereits im Vorfeld bei der Verhinderung von Schäden, zum Beispiel durch eine Präventionsberatung“, erläutert Möckelmann.


Unternehmen fühlen sich durch Bank gut unterstützt 


Insgesamt fühlen sich drei von fünf Unternehmen in Hamburg von ihrer Bank beim Thema Cybersicherheit gut unterstützt und informiert. „Wir sehen das als Bestätigung für unsere Kundenbeziehungen, aber auch als Ansporn, weiter am Ball zu bleiben und möglichst viele Unternehmen auf das Thema anzusprechen und auf den aktuellen Stand zu bringen“, so Möckelmann. NW/JM

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