Neues Konzept für nachhaltige Entschleunigung im Landidyll Stimbekhof

Unternehmensportrait

Neues Konzept für nachhaltige Entschleunigung im Landidyll Stimbekhof

Von: Susanne Plaß

Bispingen, 6. November 2023. Einst standen hier Pferde im Stall, danach nächtigten Tagungs- und Eventgäste im reetgedeckten Stimbekhof in der Lüneburger Heide. Die neuen Inhaber haben eine Oase für Erholungssuchende geschaffen.


Viel Mut zur Selbstständigkeit hatten die jungen Hotelfachleute Jovitha James (32 Jahre aus Stade), Sabrina Walterscheidt (34 Jahre aus Duisburg) und Björn Bohlen (35 Jahre) als sie den Stimbekhof im März 2021 erwarben. Sie gaben ihre gut dotierten Positionen in der Stadthotellerie auf und gingen ins wirtschaftliche Risiko, um ihren gemeinsamen Traum vom Gastgebertum auf dem Lande umzusetzen. Kennengelernt hatten sich die drei über die Hotelfachschulen WIHOGA in Dortmund und Heidelberg. „Wir sind keine Investoren und waren somit auf der Suche nach einem Betrieb, in dem wir ohne großartige Sanierungs- und Umbaumaßnahmen unser geplantes Konzept umsetzen und sofort starten konnten“, erklärt Björn Bohlen, der in seinem Geburtsort Verden Hotelfach im Akzent Hotel Höltje und bei seinen Stationen im Grand Hotel Bellevue in Gstaad/Schweiz, Schlosshotel Münchhausen (Aerzen), Louis C. Jacob und zuletzt Direktor vom Henri (beide Hamburg) viel gelernt hat.

Das Trio entdeckte den Stimbekhof mit 3 Hektar Land in der Gemeinde Bispingen Anfang 2020 im Internet. Ehepaar Philipp und Christine von Stumm hatten 2014 die ehemalige Pferdepension im Naturschutzpark von Oberhaverbeck erworben und sie in ein Event- und Tagungshotel um- und ausgebaut. Die Immobilienunternehmer wollten sich intensiver auf ihr Kerngeschäft, das luxuriös ausgebaute Gut Thansen in Soderstorf - einst von Alfred C. Toepfer erbaut -, konzentrieren. Daher stand der Stimbekhof für drei Millionen Euro zum Verkauf. Der Preis lag eigentlich außerhalb des Budgets der drei Jungunternehmer*innen, doch sie fanden eine Lösung. „Wir profitierten bei unserer Bank zu der Zeit noch von günstigen Zinsen. Zudem konnten wir Fördertöpfe des Landes Niedersachen von rund 750.000 Euro für den Erhalt und die Schaffung von acht Vollzeitarbeitsplätzen in Anspruch nehmen“, erklärt Björn Bohlen. Sie gründeten eine Besitz- und eine Betriebsgesellschaft zu gleichen Anteilen. Um ein Gefühl für das Objekt zu bekommen, führte das Trio das Hofensemble ab August 2020 zunächst als Pächter. „Im Corona-Sommer sind wir, auch durch die intensive PR-Arbeit von Ulrike Mann und die Selbstvermarktung im Internet, quasi durchgehend ausgebucht gewesen. Im März 2021 haben wir den Stimbekhof als Besitzer übernommen und im Lookdown angefangen zu renovieren und in Teilen umzubauen, um unser nachhaltiges Konzept einziehen zu lassen. Wir haben unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes teilrestauriert und z.B. den Hof wieder in seinen Ursprung von 1920 mit Sichtachsen zurückgestaltet, historische Elemente neu in Szene gesetzt und Möbel geupcycled“, berichtet der Hotelier. Eine Augenweide auf den Gästezimmern sind die Schrank-Bars mit SMEG Kühlschränken, Wasserkocher, Kaffeemühle sowie Kaffee und Tee. Um die Natur auf dem Stimbekhof in Balance zu halten, wurden Bienen-freundliche Hecke als Sichtschutz gepflanzt und Nistkästen für Vögel aufgehängt. Rehe und andere Waldbewohner kommen bis zu den Terrassen der Gutsherren-Gemächer in der Remise.

Mit viel Herzblut haben die neuen Besitzer das Reetdach-Ensemble zwischen Wäldern, Flüssen und Heide neu aufgestellt, weg vom Tagungs- und Eventgeschäft, hin zum Relax-Tourismus. Durch Zusammenlegung von kleineren Zimmern zu großen Suiten im skandinavischen Landhausstil und dem Umbau des Schafstalls für Yogaretreats werden Gäste angesprochen, die länger als 1-3 Tage bleiben. Wichtig für den Ganzjahrestourismus ist auch die finnische Sauna unter Reet mit Blick ins Grüne. Zum Ensemble gehört ein Glamping-Zelt, das ausschließlich in den Sommermonaten auf einem Holzpodest an der Pferdeweide die Urlauber mit Teppichen, einem 2 x 2 m Holzbett und Elektrizität empfängt.


Der Stimbekhof mit heute 27 Zimmer und Suiten ist beliebt, vor allem von Gästen aus Hamburg, Hannover, Berlin, Rheinland-Pfalz, Österreich und der Schweiz. Von Oktober bis Mai ziehen die Yoga & Meditation Retreats, die von externen Lehrer*innen durchgeführt werden, viele Urlauber auf den Stimbekhof. „Die Preise in den acht unterschiedlichen Kategorien starten bei 175 Euro bis zur Landhaussuite von 55 qm für bis zu 435 Euro inkl. Frühstück pro Nacht. Das war ein richtiger Schritt, denn jetzt bleiben unsere Gäste meist ein bis zwei Wochen zur Tiefenentspannung“, berichtet der Hundeliebhaber, der seine Vierbeiner Henri und Louis nennt nach seinen letzten Hotelstationen. Fellnasen werden bei Anreise mit besonderen Treatments und Leckerlies u. a. in Kooperation mit der Firma Hunter begrüßt.


Das grüne Areal mit altem Baumbestand bietet diverse Ruheoasen. Frühstück und Abendbrot wird im nordisch-modern eingerichteten Hof-Café serviert. Dort gibt es am Nachmittag auch die frisch gebackenen Apfel-Dinkel-Waffeln mit Roter Grütze und Vanilleeis. Beim Frühstücksbuffet mit viel Selbstgemachten wird gänzlich auf Verpackungen verzichtet. Auf der kleinen Abendkarte stehen Gerichte aus der Region, wie z.B. Heidekartoffel-Suppe, Heidschnucken-Currywurst oder vegetarische und vegane Speisen. Die Produkte stammen von ortsansässigen Anbietern, denn das Hoteliers-Trio setzt auf Kooperationspartner mit erstklassigen Qualitäten. „Regionalität und Saisonalität sind das Fundament unserer Philosophie“, erklärt Geschäftsführerin Sabrina Walterscheidt, die sich um die Kulinarik kümmert.


Gemütliches Mobiliar sorgt im Lese- und Teezimmer für Wohlfühlatmosphäre wie auch das lodernde Feuer im Kaminzimmer. Zwischen November und Ende Februar wird hier die Heide-Teezeit nach englischem Vorbild auf Etageren serviert. Auch externe Gäste können in den Genuss des kulinarischen Angebots nach vorheriger Reservierung kommen.


Stimbekhof, Oberhaverbeck 2, 29646 Bispingen,

moin@stimbekhof.de, Tel: 05198 981090, www.stimbekhof.de


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