Norddeutsche Wirtschaft fordert Schulterschluss mit Politik für starke Verteidigung
Unternehmerkuratorium Nord (UK Nord) legt Erklärung zur Gesamtverteidigungsfähigkeit vor
Schwerin, 17. Juni 2025 – Angesichts der sicherheitspolitischen Herausforderungen in Europa fordern die norddeutschen Industrie- und Handelskammern sowie die norddeutschen Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände eine enge Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft zur Stärkung der zivilen und militärischen Verteidigungsfähigkeit. Anlässlich des gestrigen Jahrestreffens des Unternehmerkuratoriums Nord in Salzgitter, das unter Beteiligung der Ministerpräsidentin und Ministerpräsidenten der fünf norddeutschen Bundesländer stattfand, wurde eine gemeinsame Erklärung der Handelskammern und Landesvereinigungen der Arbeitgeberverbände veröffentlicht.
Arbeitgeberpräsident der VU, Lars Schwarz: „Norddeutschland trägt eine besondere sicherheitspolitische Verantwortung. Der Norden Deutschlands ist das Rückgrat für Logistik, Industrie und Innovation: Unsere Häfen sind die Tore zur Welt, unsere Unternehmen leistungsstark, unsere Forschungseinrichtungen international vernetzt. Dieses Potenzial darf nicht ungenutzt bleiben – es muss gezielt in die Gesamtverteidigungsfähigkeit Deutschlands und Europas eingebunden werden. Dafür braucht es ein gemeinsames Vorgehen von Landesregierungen, Bundeswehr und Wirtschaft – entschlossen und im Schulterschluss.“
Konkret fordert das Kuratorium:
- massive Investitionen in militärtaugliche Infrastruktur, insbesondere Häfen und Verkehrswege,
- ein abgestimmtes Sicherheitskonzept für kritische Infrastrukturen, inklusive Offshore-Anlagen und Energieversorgung,
- gezielte Förderung der Verteidigungsindustrie, etwa durch beschleunigte Vergaben und fairen Finanzmarktzugang,
- die Aufhebung der Zivilklauseln an Hochschulen zugunsten einer stärkeren Dual-Use-Forschung,
- einen fairen Umgang mit der Fachkräftekonkurrenz zwischen Wirtschaft und Bundeswehr,
- konsequenten Bürokratieabbau zur Stärkung von Wirtschaft und Verteidigung,
- verstärkte Eigenverantwortung der Unternehmen für Wirtschafts- und Geheimschutz sowie
- die institutionelle Einbindung der Wirtschaftsorganisationen in den sicherheitspolitischen Dialog.
Lars Schwarz betonte: „Die norddeutsche Wirtschaft ist bereit, ihren Beitrag zur sicherheitspolitischen Resilienz Deutschlands zu leisten – in der industriellen Wertschöpfung ebenso wie in der strategischen Verantwortung. Es braucht jetzt ein neues Miteinander von Politik,
Sicherheitsbehörden und Wirtschaft.“
Das Unternehmerkuratorium Nord ist die Stimme der vereinten norddeutschen Wirtschaft im Dialog mit der Politik. Es vereint die Präsidenten der Landesorganisationen der Industrie- und Handelskammern und der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
Gemeinsame Erklärung der Norddeutschen Wirtschaft zur Stärkung der Gesamtverteidigung Deutschlands anlässlich des Unternehmerkuratoriums Nord 2025
Quelle: UK Nord