Politik muss handeln! 30.000 MINT-Fachkräfte fehlen im Norden

MINT-Report 2025 zeigt wachsende Lücken und die zentrale Rolle ausländischer Arbeitskräfte für Wirtschaft und Innovation.

Hamburg, 26. November 2025. Deutschland steht weiterhin vor einer strukturellen Fachkräftekrise im MINT-Bereich: Laut dem MINT-Report 2025 des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln sind bundesweit 148.500 Stellen unbesetzt, allein in Norddeutschland fehlen rund 30.000 Fachkräfte. Besonders dynamisch wächst der Anteil ausländischer Beschäftigter, die zwischen 2012 und 2025 im MINT-Sektor um 85,7 Prozent zunahmen – im akademischen Bereich sogar um 228,5 Prozent. Bereits 64 Prozent dieser Fachkräfte wollen dauerhaft bleiben und erzielten 2022 eine Wertschöpfung von 14,6 Milliarden Euro.


Der MINT-Report analysiert regelmäßig die Lage in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, deckt Fachkräftelücken auf, beleuchtet Trends bei Ausbildung und Berufseinsteigern und zeigt, wie entscheidend qualifizierte Fachkräfte – auch aus dem Ausland – für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sind.


„Nur wenn es gelingt, die MINT-Fachkräfte-Lücke zu verringern und unsere Bedarfe qualitativ passend zu decken, können wir die Innovationsstärke und damit den Standort Deutschland sichern“, erklärt Thomas Küll, Mitglied der Geschäftsleitung der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD. „Wir befinden uns mitten in einem tiefgreifenden Strukturwandel, geprägt von Multipolarität sowie rasant wachsender Geschwindigkeit und Komplexität. Um diese Transformation aktiv zu gestalten und wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben, benötigen wir hervorragend ausgebildete Fach- und Führungskräfte – auf allen Qualifikationsstufen und unabhängig von ihrer Herkunft. Entscheidend dafür sind hochwertige schulische Bildung, praxisnahe Berufsorientierung, eine starke duale Ausbildung sowie attraktive Zugangs- und Entwicklungsmöglichkeiten an unseren Hochschulen. Und angesichts des demografischen Wandels gewinnt eine nachhaltige und bürokratiearme Zuwanderungs- und Integrationspolitik an übergeordneter Bedeutung.“


Der MINT-Report zeigt, dass ausländische Fachkräfte bereits heute einen erheblichen Beitrag leisten: Neben der hohen Wertschöpfung sind sie zentral für die Versorgung der Wirtschaft. Um das Potenzial weiter auszuschöpfen, fordert Küll bundesweit einheitliche Lösungen, darunter bessere Sprachförderung während des Studiums, engere Kooperationen zwischen Hochschulen und Wirtschaft und eine zügige Umsetzung der geplanten „Work and Stay“-Agentur, die den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern soll.

Quelle: NORDMETALL

jm/nw