Hamburg feiert seinen handwerklichen Spitzennachwuchs – und setzt ein wichtiges Zeichen im Fachkräftemangel
In der Deutschen Meisterschaft des Handwerks überzeugten junge Talente aus 42 Gewerken mit herausragenden Prüfungsleistungen und wurden im Großen Saal der Handwerkskammer geehrt.
Hamburg, 20. November 2025. Das Handwerk gilt seit Jahren als eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft – und als Bereich, der besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen ist. Ob beim Wohnungsbau, in der Gebäudetechnik, im Klima- und Energiebereich oder in der Lebensmittel- und Gesundheitsversorgung: Ohne qualifizierte Handwerkerinnen und Handwerker steht vieles still. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Ausbildung im Handwerk zunehmend an Bedeutung. Die Ehrung junger Talente ist deshalb mehr als eine feierliche Kür – sie ist ein Signal für die Zukunftsfähigkeit einer ganzen Branche.
Gestern Abend hat die Handwerkskammer Hamburg genau ein solches Signal gesetzt: 82 junge Handwerkerinnen und Handwerker wurden für ihre herausragenden Leistungen in der Gesellenprüfung 2025 ausgezeichnet und tragen nun den Titel der Landessiegerin bzw. des Landessiegers in der Deutschen Meisterschaft des Handwerks. Die feierliche Ehrung fand im Großen Saal der Handwerkskammer Hamburg statt.
82 junge Talente überzeugen als Beste ihres Gewerks
Im Rahmen der Deutschen Meisterschaft im Handwerk („German Craft Skills“) konnten sich 39 junge Frauen und 43 junge Männer mit außergewöhnlichen handwerklichen Fähigkeiten durchsetzen. Sie gehören damit offiziell zu Hamburgs besten Auszubildenden des Jahres. Bildungssenatorin Ksenija Bekeris gratulierte den jungen Talenten ebenso wie Handwerkskammerpräsident Hjalmar Stemmann und Ralf Günther, Regionalbereichsleiter der Haspa, die die Siegerurkunden überreichten.
Die Bandbreite der ausgezeichneten Berufe zeigt die Vielfalt des modernen Handwerks: Von Anlagenmechanikerinnen und Anlagenmechanikern SHK über Elektronikerinnen, Tischler, Konditorinnen und Gebäudereiniger bis hin zu Maurerinnen, Hörakustikern oder seltenen Gewerken wie Brauer und Mälzer oder Klavier- und Cembalobauer. Insgesamt waren 42 Berufe vertreten – ein Spiegel der breiten Einsatzfelder des Handwerks in Hamburg.
Mehrere der frisch gekürten Landessiegerinnen und Landessieger möchten sich weiterqualifizieren und streben den Bundessieg in ihrem Gewerk an. Wer sich bundesweit durchsetzt, wird im Frühjahr 2026 bei einem Senatsempfang im Hamburger Rathaus geehrt.
Bedeutung für Hamburgs Zukunft
Bildungssenatorin Ksenija Bekeris betonte in ihrer Ansprache die gesellschaftliche Relevanz des Handwerks: „Dass sich in diesem Jahr 39 junge Frauen und 43 junge Männer in ihren Gewerken als Beste durchgesetzt haben, sagt viel über die Stärke und Vielfalt unseres handwerklichen Nachwuchses. Diese jungen Gesellinnen und Gesellen haben mit ihrem außergewöhnlichen Können überzeugt und damit eindrucksvoll gezeigt, was eine gute Ausbildung möglich macht.“ Sie verwies darauf, dass der handwerkliche Nachwuchs entscheidend dafür sei, „was Hamburg jeden Tag stark macht“.
Handwerkskammerpräsident Hjalmar Stemmann hob die enorme Leistung der Ausgezeichneten hervor und verband seine Glückwünsche mit einem Appell: „Wer heute hier ausgezeichnet wird, hat nicht nur Talent, sondern auch Disziplin, Neugier und den Willen, wirklich gut zu sein. Das ist kein Zufall – das ist echte Spitzenleistung. Ich hoffe, viele von Ihnen gehen den nächsten Schritt: als Meisterin, Ausbilder, Unternehmerin – und gern auch, indem Sie sich in Ausschüssen und Gremien Ihrer Kammer, Innung oder erst einmal bei den Handwerksjunioren engagieren. Denn wer das Handwerk so überzeugend lebt, sollte es auch mitgestalten. Das Handwerk braucht kluge Köpfe, klare Haltung und Menschen, die Verantwortung übernehmen. Heute feiern wir genau solche Persönlichkeiten. Mein Dank gilt auch den Ausbildungsbetrieben, Berufsschulen, den Familien und dem persönlichen Umfeld – Sie alle sind Teil der heute hier vertretenen 82 Erfolgsgeschichten. Herzlichen Glückwunsch!"
Ein starkes Zeichen für eine Branche im Wandel
Die Ehrung der Landessiegerinnen und Landessieger zeigt: Das Hamburger Handwerk verfügt über engagierten Nachwuchs, der bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und handwerkliche Exzellenz weiterzutragen. In einer Zeit, in der Klimawende, Infrastrukturprojekte und Digitalisierung ohne qualifizierte Fachkräfte nicht zu bewältigen sind, sendet das eine wichtige Botschaft – nicht nur an Hamburg, sondern weit darüber hinaus.
JM/NW
