Immer mehr Bundesbuerger wechseln in die PKV

Krankenversicherung

Fast jeder zweite Bundesbürger ist privatversichert

Verband fordert mehr Wettbewerb von GKV und PKV

Hamburg, Juni 2023. Immer mehr Bundesbürger wechseln von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung. Privat Versicherte haben oft eine flexiblere Wahl in Bezug auf ihre Leistungen und den Umfang ihrer Versicherung. Sie haben oft auch Zugang zu einer höheren Qualität der medizinischen Versorgung. Außerdem können die Beiträge für privat Versicherte aufgrund ihres Einkommens und ihrer Gesundheitsgeschichte individueller gestaltet werden, was für manche Versicherte vorteilhaft sein kann.


Anlässlich der PKV-Jahrestagung 2023 erklärt der Vorsitzende des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), Thomas Brahm: „Im vergangenen Jahr ist die Private Krankenversicherung erneut gewachsen. Die Gesamtzahl an Versicherungen stieg um mehr als 600.000 auf 37,8 Millionen. Damit ist fast jeder zweite Bundesbürger privatversichert. Die Zahl der Zusatzversicherungen stieg um 2,2 Prozent auf insgesamt 29,1 Millionen. Der Trend ist demnach ungebremst: Immer mehr Menschen wollen die private Vorsorge nutzen, um die Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufzustocken.“


Ähnlich erfreulich, so der PKV, sei  die Entwicklung in der Vollversicherung. Schon das fünfte Jahr in Folge wechselten mehr Menschen aus der GKV in die Private Krankenversicherung (PKV) als umgekehrt. Im Saldo ergab sich ein Plus von 30.300 Versicherten zu Gunsten der PKV (Saldo 2021: +23.300).


2022 entschieden sich 146.500 Personen für einen Wechsel aus der GKV in die PKV. Umgekehrt wechselten 116.200 Personen, wobei diese Abgänge meist unfreiwillig erfolgen. So mussten tausende seit Geburt privatversicherte junge Leute beim Eintritt ins Berufsleben gezwungenermaßen in die GKV wechseln. Derselbe Effekt betraf tausende Selbstständige beim Wechsel in eine Festanstellung.


Thomas Brahm: „Die Daten zeigen: Viele Menschen wollen in die PKV wechseln. Daher ist es völlig falsch, dass einige Parteien diesen Zugang erschweren und die Versicherungspflichtgrenze massiv erhöhen wollen. Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Wettbewerb zwischen GKV und PKV um die Versicherten. Das ist eine Triebfeder für Qualität und Wirtschaftlichkeit, weil damit beide Säulen des dualen Systems um eine möglichst gute und effiziente Versorgung wetteifern.“


Der Versichertenbestand in der PKV-Vollversicherung bleibt insgesamt stabil. Nach Abzug der Sterbefälle belief sich die Anzahl im vergangenen Jahr auf 8,7 Millionen. Das ist ein leichtes Minus von 0,1 Prozent, so die PKV.

NW/KM


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